Bestrickter Laternenpfahl setzt einen Farbtupfer

St Ingbert · Mit Weihnachtskugeln ausgerüstet stieg Astrid Guzman auf die Leiter, um die bereits im Oktober mit Filz und Moosgummi bekrönten Laternenmasten in St. Ingbert für die Weihnachtszeit zu rüsten. Urban Knitting ist mittlerweile an einigen Stellen des Stadtbildes zu finden.

 Astrid Guzman legt den Straßenlaternen in der Ludwigstraße ein weihnachtliches „Kleid“ an. Foto: Cornelia Jung

Astrid Guzman legt den Straßenlaternen in der Ludwigstraße ein weihnachtliches „Kleid“ an. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Gerade der Teil der St. Ingberter Fußgängerzone in der Ludwigstraße wirkt in dieser Jahreszeit manchmal etwas verwaist. Da fallen Farbtupfer wie der bestrickte Laternenpfahl vor dem Geschäft "edel und bunt" geradezu ins Auge. Urban Knitting heißt diese Art der speziellen Verschönerungskunst, die mittlerweile an einigen, zum Teil versteckten Stellen des Stadtbildes zu finden sind. Auch Astrid Guzman meint, dass die Geschichte von der Lebendigkeit eines Stadtbildes Tag für Tag neu in der Fußgängerzone geschrieben wird. Schließlich befindet sich hier die gute Stube unseres Ortes. In einer Projektskizze, "Lichtmastbegrünung" überschrieben, hat sie aufgeführt, was in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts alles in diesem Bereich verändert wurde: Verlegung von Straßenpflaster, das Pflanzen von Bäumen, das Aufstellen von Brunnen, Sitzbänken und Bildhauerkunst. Aber auch die Straßenlaternen im alten Gusseisenstil waren darunter, wie man sie noch heute hier findet.

Ihre Begrünung mit Blumenampeln als "Verschönerungsmobiliar" wie es die Landschafts- und Naturführerin nennt, könnte wie eine zeremonielle Begrüßung auf Passanten wirken. Diese Idee wurde bei der Stadtverwaltung wohlwollend aufgenommen, wie die gebürtige Kolumbianerin sagt, doch müsse die Statik der Masten noch geprüft werden. Für eine Biosphärenstadt wäre so eine Aktion allemal ein schönes Aushängeschild. Bis hier eine Entscheidung fällt, wollte Astrid Guzman nicht untätig bleiben und schon mal zeigen, wie man es mit wenig Aufwand fertig bekommt, ein Lächeln in die Gesichter der Fußgänger zu zaubern. Mit Weihnachtskugeln ausgerüstet stieg sie nun auf die Leiter, um die bereits im Oktober mit Filz und Moosgummi bekrönten Laternenmasten für die Weihnachtszeit zu rüsten. "Die Dekoration kann man je nach Jahreszeit verändern", so Guzman, "das ist wirkungsvoll und kostet nicht viel." Dabei hat sie die Unterstützung einiger Geschäfteinhaber, die zum Teil mit kleinen Geldbeträgen den Materialkauf unterstützen. Ein Kaufhaus in der Kaiserstraße, ein Bastelgeschäft und ein Kaufmarkt gewährten ihr beim Kauf von Bastelmaterial Nachlässe und trugen so ihrerseits zum Verschönern des Stadtbildes bei.

Die Biosphärenbotschafterin möchte noch andere Mitstreiter animieren es ihr gleichzutun, um die Attraktivität der Stadt zu erhöhen. Sie sieht es wie ein Geschenk, das man seinem Wohnort macht. Und vielleicht, so hofft sie, kann man schon bald verschiedene Stilrichtungen dieser speziellen Art von Kunst und Handwerk im öffentlichen Raum bewundern. Wenn das Schule mache, werde man erhobenen Hauptes durch die Fußgängerzone gehen müssen, um die individuellen Handarbeiten alle zu sehen.

Wer weihnachtliche oder jahreszeitlich entsprechende Kreationen für die Laternengestaltung gefertigt hat, wird gebeten, sich bei "edel&bunt" zu melden. Das Geschäft in der Ludwigstraße 6 ist unter der Telefonnummer (06894) 9 49 96 34 erreichbar.

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