Feuwerwehrübung Bengalopulver sorgt für die Einsatz-Hitze

Hassel · Knallgeräusche und Rauch aus Wohnhaus: Feuerwehr übte bei heißen Temperaturen in Hassel.

 Mitglieder des DRK Quierschied mimten die Verletzten, die bei der Übung in Hassel versorgt werden mussten.

Mitglieder des DRK Quierschied mimten die Verletzten, die bei der Übung in Hassel versorgt werden mussten.

Foto: Günter Schwan/Feuerwehr St. Ingbert

Knallgeräusche in einem Gebäude, Flammenschein im Keller, gleichzeitig kommen Rauchschwaden aus einem unbewohnten Haus in der St. Ingberter Straße in Hassel an einem Montagabend. Kurz darauf sind die Signale der Martinshörner der anrückenden Feuerwehrfahrzeuge zu hören. Das Gebäude, das seit längerer Zeit unbewohnt ist und auf seinen Abriss wartet, ist an diesem Abend Übungsort einer gemeinsamen Übung der Löschbezirke Hassel und Rohrbach der Freiwilligen Feuerwehr St. Ingbert. Der simulierte Einsatz ist keine Standardübung, sondern mit Pyrotechnik und geschminkten Darstellern werden quasi reale Ereignisse dargestellt. Diese gestellten Bilder stellen die Teilnehmer der Übung vor besondere Herausforderungen und versetzen sie in eine Lage, wie sie auch in einem realen Einsatz zu finden ist.

Der verantwortliche Übungsleiter, der Hasseler Löschbezirksführer Rudi Hess, weist die anrückenden Feuerwehrleute in die Lage ein: „Angenommen wird, dass sich mehrere Obdachlose in dem unbewohnten Gebäude niedergelassen und im Keller ein Feuer entfacht haben. Dieses ist unbeaufsichtigt und gerät außer Kontrolle.“ Durch die Knallgeräusche von zerberstenden Farbsprühdosen sind die Einsatzkräfte plötzlich in der realen Lage. Da die Anzahl der betroffenen Personen unklar ist, machen sich umgehend Einsatzkräfte des Löschbezirks Hassel unter Atemschutz bereit und erkunden das Gebäude mittels Wärmebildkamera nach Personen. Das Gebäude ist mittlerweile stark verraucht.

Im Keller stellt die Lagedarstellung Flammen mit Brandgel realistisch dar. Auch die typische Hitze wird mit Bengalopulver verursacht. Zeitgleich mit der Personensuche beginnen Einsatzkräfte mit der Brandbekämpfung im Innenbereich. Die Wasserversorgung wird mit dem Aufbau eines Hydranten gesichert. Mit einer Vollsperrung der St. Ingberter Straße schützen sich die Feuerwehrfrauen und Männer vor dem fließenden Autoverkehr. Die ersten Verletzten werden nach kurzer Zeit im Gebäude gefunden und über Leitern aus dem Gebäude gerettet. Dort kümmern sich in Erster-Hilfe ausgebildete Einsatzkräfte um die Verletzen. Nach der Erstversorgung werden die Personen für den Rettungsdienst vorbereitet.

 Die Feuerwehrleute übten in einem leerstehenden Haus in der St. Ingberter Straße in Hassel.

Die Feuerwehrleute übten in einem leerstehenden Haus in der St. Ingberter Straße in Hassel.

Foto: Günter Schwan/Feuerwehr St. Ingbert

Während die Löscharbeiten laufen, explodieren immer wieder Farbkartuschen. Ein Knall, dann stürzt eine Decke ein. Sie besteht aus Styroporplatten, die durch Pyrotechnik ausgelöst herunterkrachen. Nach rund zwei Stunden ist die gemeinsame Übung beendet und es findet die obligatorische Nachbesprechung statt. Bei den hohen Temperaturen ist die Arbeit unter der Feuerwehrkleidung und mit Atemschutz eine besondere Herausforderung. Ein besonderes Lob der Übungsverantwortlichen gibt’s fürs DRK Quierschied. Dessen Helfer stellten die Verletzten dar und sorgten mit kostenlosen Einsatz für die Lagedarstellung – so nah an der Realität.

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