Mauleselrock in Oberwürzbach Pfarrer wünscht: „Let’s rock the church“

Oberwürzbach · Benefizkonzert mit der Orchestergemeinschaft „Musik verbindet” in der Herz-Jesu-Kirche in Oberwürzbach.

 Das Orchester von „Musik verbindet“ bei dem Benefizkonzert in der Herz-Jesu-Kirche in Oberwürzbach.

Das Orchester von „Musik verbindet“ bei dem Benefizkonzert in der Herz-Jesu-Kirche in Oberwürzbach.

Foto: Georg Eich

Vielleicht war ja das Wort „Benefizkonzert“ der Publikumsmagnet. Als die von Esther Uhl betreute Flötengruppe der Orchestergemeinschaft „Musik verbindet“ die Veranstaltung eröffnete, war die Herz-Jesu-Kirche in Oberwürzbach jedenfalls brechend voll. Offensichtlich hatte nicht nur „Musik verbindet“, sondern auch die beiden Benefizpartner, der Förderverein Hospiz Haus Magdalena in Pirmasens und der Inner Wheel Club Saar gründlich die Werbetrommel gerührt.

„Let´s rock the church!” Mit diesem Satz beendete Pfarrer Alexander Klein seine Begrüßungsansprache. Und schon mit dem allerersten Stück bewies das Orchester unter der Leitung von Michael Christmann, dass es bereit war, diese Herausforderung anzunehmen. „Lord Tullamore“ von dem niederländischen Komponisten Carl Wittrock enthält sowohl technisch anspruchsvolle strahlende Passagen als auch gefühlvolle ruhige Momente. Mit diesem Titel ließen die Musikerinnen und Musiker irische Impressionen vor den inneren Augen der Zuhörerinnen und Zuhörer entstehen.

Und das Kunststück, Bilder entstehen zu lassen, gelang im Verlauf des abwechslungsreichen Konzertes immer wieder. Einen großen Beitrag dazu leisteten auch zwei dreizehnjährige Mädchen. Sophie Kirsch und Elina Wagner halfen mit ihrer charmanten Moderation der Fantasie des Publikums derart auf die Sprünge, dass eine begeisterte Besucherin nach dem Konzert erzählte, bei der Komposition „The Witch and the Saint“ habe sie genau gehört, wann die Hexe und wann die Heilige musikalisch dargestellt wurden.

Für die Höhepunkte des Abends sorgten aber die solistischen Beiträge der musikalischen Gäste. Die junge Sängerin Lisa Görlinger überzeugte mit spürbarer Gelassenheit und beeindruckender Präsenz. Die mit klarer, kraftvoller Stimme vorgetragenen Titel „The Rose“, „Ich gehör nur mir“ und „Gabriella‘s Song“ gingen bei den Besucherinnen und Besuchern direkt unter die Haut. Als dann Markus Biewer mit feierlichen schottischen Dudelsackklängen durch die Herz-Jesu- Kirche zum Altar marschierte, und Michael Christmann einen nahtlosen Übergang zu dem von Dudelsack und Orchester gemeinsam gespielten Titel „Highland Cathedral“ dirigierte, war die Kirche von einem Zauber erfüllt, dem sich niemand entziehen konnte. Mit „Amazing Grace“ einem weiteren gemeinsam vorgetragenen Stück endete das Programm des Benefizkonzerts.

„Ich habe alle Jahreskonzerte der Orchestergemeinschaft gehört, und das heutige war das Beste“. So urteilte ein Besucher, nachdem auch die Zugabe verklungen war. Ein sehr großes Lob, wenn man bedenkt, dass „Musik verbindet“ schon fast 25 Jahre alt ist. Ob man dieses Konzert als das beste bezeichnet, das das Orchester jemals gespielt hat, hat wahrscheinlich sehr viel mit persönlichem Musikgeschmack zu tun. Fakt ist aber, dass Michael Christmann es wieder einmal geschafft hat, sein Ensemble so vorzubereiten, dass es im richtigen Moment seine beste Leistung abrufen konnte.

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