Beim Thema Doppelkreisel geht es rund

St Ingbert · Am Mittwoch, 20. Mai, ist der geplante Doppelkreisel in der Spieser Landstraße Thema einer Bürgerversammlung. Schon im Vorfeld legt der St. Ingberter Ortsverein des Verkehrsclubs Deutschland seine Vorstellungen zu dem Verkehrsthema auf den Tisch. Er spart nicht mit Kritik.

 Die Planungen zum Doppelkreisel in der Spieser Landstraße sorgen für Diskussionen. Der Landesbetrieb für Straßenbau stellt sie demnächst in einer Bürgerversammlung vor. Foto: Jung

Die Planungen zum Doppelkreisel in der Spieser Landstraße sorgen für Diskussionen. Der Landesbetrieb für Straßenbau stellt sie demnächst in einer Bürgerversammlung vor. Foto: Jung

Foto: Jung

Die Pläne des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS) für einen Doppelkreisel in der Spieser Landstraße haben den Stadträten im Großen und Ganzen zugesagt (die SZ berichtete), sie stoßen aber auch auf kritische Stimmen. Ein Anwohner hatte sich jüngst mit seinen Ideen zu Wort gemeldet, jetzt greifen auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und seine Aktivisten in der Mittelstadt die Thematik auf. Gerhard Stengel und Werner Matthias Ried haben sich an eine Detailbewertung der LfS-Pläne gemacht. Der Landesbetrieb möchte mit einem Minikreisel zwischen der Straße Am Mühlwald und dem Edeka-Markt sowie einem großen Kreisverkehr, der die Spieser Straße und Am Waldfriedhof neu miteinander verbindet, den unfallträchtigen Straßenabschnitt beruhigen.

Die VCD-Sprecher erkennen an, dass die Kreisellösung die Verkehrssituation vor Ort verbessern könne. Die aktuelle Planung nutze aber nicht die Möglichkeiten. Gerade für Fußgänger sei sie unbefriedigend. Ihre Situation werde nämlich nicht verbessert, obwohl doch ein tödlicher Fußgängerunfall die Planungen ausgelöst habe.

Ried und Stengel finden es gut, dass Linksabbiegen aus der Gartenstraße nicht mehr möglich sein soll. Die Einfädelspur in die Spieser Landstraße ist bislang eine kritische Stelle. Auch die alleinige Ausfahrt vom Supermarkt-Gelände über die Gartenstraße begrüßen sie.
VCD sieht viele Mängel

Auf der anderen Seite listen die Aktivisten des VCD eine Reihe von ihrer Meinung nach negativen Punkten auf. Unter anderem bemängeln sie, dass die Zufahrt zum Kaufmarkt außerhalb der Kreisverkehre liege, vermissen "eindeutige Überwege an allen Kreiselzufahrten" sowie Bürgersteige auf beiden Seiten aller Straßen im Einzugsbereich des Doppelkreisels. Was den Radverkehr anbelangt, wünschen sie seitliche Schutzstreifen an allen Straßen. Rad und Auto in die Kreisel zu führen halten sie für problematisch, da Autofahrer Radler im Kreisel gerne überholten, um dann abrupt abzubiegen. Ried und Stengel drängen auf eine Förderung von Rad- und Fußgängerverkehr, weil das den Autoverkehr reduzieren helfe. Nach ihrer Meinung sollten auch Rad-Fachleute mitplanen. Städte wie Saarbrücken, Stuttgart und Frankfurt hätten entsprechende Beauftragte.

Der Landesbetrieb hat den Stadträten eine Doppelkreisellösung präsentiert, die nach derzeitigem Stand rund 700 000 Euro kosten würde. Auf die Stadt St. Ingbert käme ein Anteil von 152 000 Euro zu. Die Umsetzung des Bauvorhabens ist für kommendes Jahr geplant. In einer Bürgerversammlung am Mittwoch, 20. Mai, 17 Uhr im SV-Sportheim am Mühlwaldstadion wollen Landesbetrieb und Stadtverwaltung mit den Bürgern über den Doppelkreisel diskutieren. . "Die SPD verbittet sich die Belehrung durch Ortsvorsteher Ulli Meyer über die Einbeziehung von Bürgern in politische Entscheidungen, erst Recht beim Thema Mühlwaldkreisel", reagiert Siegfried Thiel, Vorsitzender der SPD-Stadtteilorganisation St. Ingbert-Nord, auf eine Stellungnahme Meyers. Thiel erinnert daran, dass seine Organisation im September 2012 mit der Forderung an die Öffentlichkeit getreten war, das Verkehrsgutachten des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS) in einer Sondersitzung des Stadtrates vorzustellen, nachdem die Stadt St. Ingbert es unter CDU-Führung zwei Jahre lang versäumt hätte, das Gutachten beim LfS abzurufen.

Im November 2012 und im September 2013 habe es gut besuchte Versammlungen mit Experten des LfS und den Spitzen der Verwaltung gegeben, zu denen auch Anwohner Ludwig Karmann (der den Doppelkreisel kritisiert) eingeladen gewesen war. Bei einer öffentlichen Sondersitzung des Ausschusses für Baumanagement hätten die Vertreter des LfS ihre Pläne für die Mühlwaldkreisel präsentiert. Die Vorsitzende des ADFC und zahlreiche Bürger hätten die Gelegenheit zur Diskussion genutzt. Niemand habe den Vorschlag dabei als "Schildbürgerstreich" abgewertet.

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