Bei Streik war Organisation gefragt

St Ingbert · Die Gewerkschaft Verdi rief die Angestellten im öffentlichen Dienst für gestern zum Warnstreik auf. Um elf Uhr fand die zentrale Kundgebung in Saarbrücken statt. Bestreikt wurden auch das St. Ingberter Kreiskrankenhaus und eine Kindertagesstätte.

 Bereits im Eingangsbereich der Kindertagesstätte Luitpoldschule machte ein Plakat auf den Warnstreik aufmerksam und informierte die Eltern über die Einschränkungen. Foto: Cornelia Jung

Bereits im Eingangsbereich der Kindertagesstätte Luitpoldschule machte ein Plakat auf den Warnstreik aufmerksam und informierte die Eltern über die Einschränkungen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Am Kreiskrankenhaus in St. Ingbert war der Warnstreik für die Öffentlichkeit nicht sichtbar. Kein Schild wies Patienten oder Besucher am Dienstag auf die besondere Situation hin. Es bestand auch kein Grund zur Sorge, wie der Prokurist des Krankenhauses, Uwe Kunz, mitteilte: "Die Gewerkschaft hat ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen, auch unsere Mitarbeiter. Das ist durchaus mit Einschränkungen für den Betrieb verbunden, aber das Wichtigste, die Patientenversorgung, ist gewährleistet." Es wurden keine Operationen verschoben, aber natürlich könne es vorkommen, dass die Patienten in der Ambulanz etwas längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssten. Da es sich hier um einen zeitlich begrenzten Warnstreik handelte, konnten die Ausfälle gut kompensiert werden. "Die einzelnen Bereiche haben seit gestern davon gewusst, dass mit einer Streikteilnahme zu rechnen ist und organisieren sich entsprechend", so Kunz gestern, "es kann ja auch im normalen Betrieb vorkommen, dass der ein oder andere mal wegen Krankheit fehlt oder anderweitig ausfällt. Darauf sind wir eingestellt."

Auf die veränderte Situation einstellen mussten sich auch die Eltern derjenigen Kinder, die die Kindertagesstätte Luitpoldschule in der Kaiserstraße besuchen. Als am Montagmittag bekannt wurde, dass Verdi für Dienstag zum Streik aufruft, wurde kurzerhand eine Notfallkonferenz mit den Beschäftigten der Kita und der Abteilung für Familie und Soziales der Stadt St. Ingbert einberufen. In der Gewerkschaft sind sieben Erzieherinnen organisiert, die auch dem Streikaufruf folgten. Den anderen wurde freigestellt, an diesem Tag zu arbeiten oder sich Urlaub zu nehmen. Doch die vier verbliebenen Mitarbeiterinnen entschieden sich, ihren Dienst anzutreten und hatten am Dienstag sechs Kinder zu betreuen. Die Eltern wurden auf den Streik verwiesen und gebeten, ihre Kinder nur dann in die Einrichtung zu bringen, wenn sie keine andere Möglichkeit haben. Das betraf vor allem Alleinerziehende und Berufstätige. Von zwei Gruppen fehlte das Personal komplett, nur die Sternengruppe öffnete als Notfallgruppe ihre Tür. Dabei hätten die Eltern großes Verständnis gezeigt, wie eine junge Erzieherin sagte.

Zur Erklärung der Situation wurde im Foyer der Kita über die Forderungen der Gewerkschaft informiert, aber auch darüber, wie der eingeschränkte Kindergartendienst an diesem Tag organisiert war.

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