BBZ ist jetzt „Fair Trade Schule“

St Ingbert · Von der Vielzahl an Institutionen, die das Leid lindern helfen, unterstützt das BBZ zwei, eine Partnerschule in Somalia und Fair Trade. Für den fairen Handel entschied man sich, weil er auf nachhaltiges Wirtschaften ausgerichtet ist.

 Wynnie Mbindyo von Fairtrade Deutschland verlieh dem BBZ den Titel „Fairtrade School“. Dessen Schulleiterin Mechthild Falk (Zweite von links) und das Fairtrade-Team bekamen die Urkunde und ein Schild, das künftig am Eingang der Schule hängen wird. Foto: Cornelia Jung

Wynnie Mbindyo von Fairtrade Deutschland verlieh dem BBZ den Titel „Fairtrade School“. Dessen Schulleiterin Mechthild Falk (Zweite von links) und das Fairtrade-Team bekamen die Urkunde und ein Schild, das künftig am Eingang der Schule hängen wird. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Dass das Berufsbildungszentrum St. Ingbert am Mittwoch mit dem Titel "Fair Trade Schule" ausgezeichnet wurde, hat sie auch einem Lehrer und dessen Reiselust zu verdanken. Denn Timo Reichert reiste vor einigen Jahren durch Afrika, sah die Armut, erlebte aber auch Hilfsbereitschaft und große Gastfreundschaft. Er berichtete von den positiven Erfahrungen mit den Menschen, die unter schwersten Bedingungen ihre Familien versorgen. So entstand an der Schule der Wunsch, etwas zur Verbesserung der dortigen Lebensbedingungen beizutragen.

Von der Vielzahl an Institutionen und Organisationen, die das Leid lindern helfen, unterstützt das BBZ seitdem zwei, eine Partnerschule in Somalia und Fair Trade. Für den fairen Handel entschied man sich, weil er kein Strohfeuer, sondern auf nachhaltiges Wirtschaften ausgerichtet ist. An der Schule fanden vielfältige Aktivitäten zu diesem Thema statt. Beispielsweise ein Street-Soccer-Turnier mit 400 Teilnehmern, bei dem nicht nur spielerische Fairness demonstriert wurde, sondern auch Fragen zu nachhaltigem Konsum und Produktion beantwortet werden mussten. Damit es nicht nur bei spontanen Aktionen blieb, wurde das Fair-Trade-Team gegründet. Fortan gehörten faires Frühstück, Kochkurse, Informationen zu fairem Konsum oder ein Coffee-Day mit fair gehandelten Kaffee zum Selbstverständnis des Schullebens. So schien es nur fair, dass das BBZ in den vergangenen zwei Jahren jeweils als Schule mit einer fairen Schulklasse ausgezeichnet wurde. Und nun gab es von Wynnie Mbindyo, die Fairtrade Deutschland vertrat, mit der Überreichung der Urkunde, die das BBZ als "Fair-Trade-School" ausweist, quasi den Ritterschlag in Sachen Fairtrade. Passend dazu umrahmte die Gruppe Ayoka mit temperamentvollen Musikern von der Elfenbeinküste die Feierstunde. Die Schule ist in Deutschland die 280. mit diesem Titel, damit ist sie die sechste im Saarland und dort die erste Berufsschule.

"Ich habe gehört, dass die neuen Schüler hier immer gleich mit der Begrüßung über Fair Trade informiert werden", so Mbindyo, "eine kleine Idee hier, macht einen großen Unterschied zum Leben der Menschen, die weit weg sind." Die Schule habe die Kriterien mehr als erfüllt, auch weil der Fairtrade-Gedanke in den Unterricht getragen werde. Schulleiterin Mechthild Falk ist stolz auf den Titel, der gleichermaßen Ansporn und Verpflichtung sei. Der Fair Trade-Gedanke schließe an der Schule auch "bio und regional" mit ein. Auch für Landrat Theophil Gallo sind die drei Elemente eng verknüpft und richtungweisende Teile einer Gesamtstrategie. Als Vertreter des Schulträgers überbrachte er seine Glückwünsche ebenso wie St. Ingberts Oberbürgermeister. "Es wird schon viel geleistet, aber da kann man gar nicht genug tun", sagte Hans Wagner .

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