Bayerische Zeiten sollen 2016 gewürdigt werden

St. Ingbert · Im April 2016 ist es genau 200 Jahre her, dass die heutige Mittelstadt Teil der bayerischen Pfalz wurde. Da viele Entwicklungen auf dieses Datum zurückgehen, schlägt die Fraktion „Wir für St. Ingbert“ vor, dieses Jubiläum mit einem Bayerischen Jahr zu feiern.

 Am Maxplatz erinnern Schilder an die bayerische Vergangenheit St. Ingberts. Foto: Dominik Schmoll

Am Maxplatz erinnern Schilder an die bayerische Vergangenheit St. Ingberts. Foto: Dominik Schmoll

Foto: Dominik Schmoll

Am 14. April 2016 jährt sich zum 200. Mal der Vertrag von München. In diesem wurde nach den napoleonischen Kriegen sowie dem Wiener Kongress zwischen dem Königreich Bayern und dem Kaisertum Österreich unter anderem festgelegt, dass Bayern die linksrheinische Pfalz erhält. "Mit der Gründung des Rheinkreises kamen an jenem Tage auch für 104 Jahre die damaligen Dörfer St. Ingbert , Rohrbach, Hassel und Oberwürzbach unter bayerische Herrschaft, was unsere Region entscheidend prägen sollte", so Dominik Schmoll, Fraktionsvorsitzender von "Wir für St. Ingbert ".

Wenngleich die offizielle bayerische Zeit mit dem Versailler Vertrag 1919 zu Ende ging, so fühlen sich die St. Ingberter Bürger in den Augen von "Wir für St. Ingbert " auch heute noch der bayerischen Kultur nahe. Besonders deutlich zeige sich dies beim alljährlichen Oktoberfest auf dem Marktplatz. Das Jahr 1816 gelte es aber auch unter dem Gesichtspunkt des Bedeutungsgewinns von St. Ingbert zu würdigen, denn mit der Verleihung der Stadtrechte 1829 und der Einrichtung des Bezirkamtes 1902 - wodurch St. Ingbert noch bis 1973 Kreisstadt bleiben sollte - habe sich das Dorf zum Mittelzentrum entwickelt. Schmoll: "Die Auswirkungen der bayerischen Zeit sind auch heute noch durch die geschaffenen Strukturen und die zum Teil erhaltenen Gebäude sichtbar."
Weiß-blau im Wappen

Beispiele hierfür sind das Finanzamt, der Bahnhof, das Amtsgericht, die Polizei (ehemaliger Bezirks-/Kreissitz), die alte Post oder die Luitpold-, Ludwig- und Wiesentalschule. Mit der Ludwigsstraße und dem Maxplatz finden sich zudem zwei Straßennamen in der Innenstadt, die direkt auf die Bayern-Jahre zurückgehen. "Mindestens ebenso präsent ist die bayerische Geschichte in unserem Stadtwappen durch die bayerischen Rauten sichtbar", betont Schmoll. Dieses wurde 1886 durch König Ludwig II. als eine seiner letzten Amtshandlungen verliehen. "Es wäre daher begrüßenswert, wenn unsere Stadt im Jahr 2016 ein Bayerisches Jahr begehen würde", meint der Fraktionschef von "Wir für St. Ingbert ".

In Zusammenarbeit mit den Ortsteilen, Vereinen und Stadtmarketing könnten Veranstaltungen, Feste und Ausstellungen organisiert werden. Die Bürgerfraktion hat für die kommende Sitzung des Stadtrats-Ausschusses für Kultur, Bildung und Soziales bei der Verwaltung zu klären beantragt, wie solche Aktivitäten koordiniert durch die Stadtverwaltung aussehen könnten. "Damit würde St. Ingbert sowohl kulturell wie wirtschaftlich Werbung für sich machen", meint. Schmoll.

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