Bandjubliäum 20 Jahre, 150 Konzerte und 5 Alben später

St. Ingbert · Die Band Jelly Toast ist am Samstag, 17. August, auf der Sommerbühne vorm Soho in St. Ingbert in Jubiläumsstimmung.

 Die Band Jelly Toast gibt ein Jubiläumskonzert in St. Ingbert.

Die Band Jelly Toast gibt ein Jubiläumskonzert in St. Ingbert.

Foto: Band

Es hat sich im Jahr im 1999 ereignet: Das Jugendzentrum St. Ingbert feierte das jährliche Weihnachtskonzert. Vier junge Musikanten dürfen nach gerade mal drei gemeinsamen Monaten erstmals ihre Eigenkompositionen einem begeisterten Publikum präsentieren – der Beginn einer aufregenden Musikgeschichte. Aus der anfänglich nur vier Bandmitglieder starken Gruppe wuchs mit der Zeit eine beachtliche Kapelle mit zwischenzeitlich sogar zehn Musikern, und gleichzeitig erweiterte sich der Musikstil von reinem Rocksteady-Ska hin zu einem gelungenen Mix aus Ska, Reggae, Latin und Punkrock.

Nach der ersten Demo-CD aus dem Jahr 2000 hörten viele St. Ingberter Jugendliche den Song „Sie tanzt SKA“ auf ihrer Maitour zum Rohrbacher Weiher, und bis heute ist dies der Song, der am Ende jeden Konzerts lauthals vom Publikum gefordert wird. Erst 2006 folgte dann das nächste Album „Wir sind schuld“, und ab dem Zeitpunkt hatte die Band ihre Formation für die darauf folgenden zehn Jahre gefunden – zehn Jahre, in denen die sieben Jelly-Toaster etliche Konzerte spielten und bei zahlreichen Bandcontests die ersten Ränge belegten. Dabei beschränkte man sich nicht nur auf Heimspiele im Saarland, auch in Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und sogar in Berlin und Paris kamen die Songs beim Publikum gut an.

Dabei war es egal, ob es eine 20 Quadratmeter große Bühne im engen und heißen Pressluftschuppen mit 50 Ska-Punk-Verrückten oder die 120-Quadratmeter-Mega-Stage vor 1500 Open-Air-Besuchern zu bespielen galt – die Band hatte immer die passende Antwort, und das Publikum war stets aus dem Häuschen. Eine Mini-Tour mit gemietetem Bus war dabei, ein grandioser Auftritt auf dem Rocco del Schlacko zählt zu den absoluten Höhepunkten. Aber auch die gemeinsamen Auftritte mit Größen wie Rise Against, Farin U und vielen mehr werden den Bandmitgliedern stets in Erinnerung bleiben.

Im Jahr 2008 folgte mit dem dritten Album „How high is your pile?“ ein Best-Of der vergangenen Jahre. Seit dem zehnjährigen Bandjubiläum 2009 zählt zudem die Sommerbühne im St. Ingberter Bermudadreieck zu einem festen Anlaufpunkt für Musikbegeisterte während der warmen Jahreszeit. „Eskapada“ heißt die vierte Platte, die erstmals nicht im eigenen Proberaum, sondern 2011 professionell in den Rogue-Studios in Furpach aufgenommen wurde.

Die Aufnahmen zum fünften Album wurden über mehrere Monate hinweg von einem Filmteam begleitet – das Resultat, ein mit sehr viel Herz produzierter Dokumentarfilm, der denselben Namen trägt wie das 14 Songs umfassende Album (C‘est à nous) wurde 2017 auf dem Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken uraufgeführt. Hier befand sich Jelly Toast auf dem kreativen Höhepunkt.

Doch wie das Leben so spielt, führten Berufseinstiege, Umzüge und Familiengründungen dazu, dass es auch in der Bandbesetzung Änderungen gab und zwei langjährige Weggefährten alleine weiterzogen. Danach wurde es sehr ruhig um die Band. Umso erfreulicher ist es, dass Jelly Toast sich in diesem Jahr mit neuem Gesicht präsentieren kann und am Samstag, 17. August, auf der Sommerbühne vor dem Kulturbistro Soho (Blieskasteler Straße 6 in St. Ingbert) das 20-jährige Bühnenjubiläum feiern wird. Neben dem letzten Gründungsmitglied Marc Wartenphul zählen klangvolle Namen wie Petersheim, Ruge und Reinhard zu der nun sechsköpfigen Truppe. Letzterer ist nun der Zwanzigste von zumeist St. Ingberter Musikern, der von sich behaupten kann, mit Jelly Toast die Bühne gerockt zu haben. Und die Band freut sich bereits sehr, alle Mitstreiter der vergangenen 20 Jahre an diesem Samstagnachmittag im Bermudadreieck begrüßen zu können.

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