Bahnhof St. Ingbert als Schnittstelle

St Ingbert · Mittelfristig soll der Bahnhof St. Ingbert als zentrale Schaltstelle die Biosphäre und die Mittelstadt enger verknüpfen. Kurzfristig will die Stadtratsfraktion „Wir für St. Ingbert“ anlässlich des 150-jährigen Jubiläums die Historie hervorheben und die Attraktivität steigern.

 Der Bahnhof St. Ingbert soll das verbindende Element zwischen Biosphäre und Stadt werden. Foto: Cornelia Jung

Der Bahnhof St. Ingbert soll das verbindende Element zwischen Biosphäre und Stadt werden. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat einstimmig für die Finanzierung des Entwicklungskonzeptes "Biosphären-Bahnhof St. Ingbert " votiert. Ziel hierbei ist eine Stärkung der für die Biosphäre so wichtigen Stadt-Land-Beziehung zwischen St. Ingbert und dem Bliesgau. Durch eine bessere Anbindung der Verkehrsmittel innerhalb der Mittelstadt und dem Umland werde so an einem markanten und frequentierten Punkt der Biosphäre die Möglichkeit gegeben, stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung vorzudringen. Der städtische Anteil des mit rund 50 000 Euro bezifferten Projekts soll im Haushalt 2017 bereitstehen.

"Dieser Schritt bietet für unseren Bahnhof eine Chance für eine deutliche Attraktivitätssteigerung, insbesondere nach der Schließung des Irish Pubs im ehemaligen Bahnhofslokal", sagt Dominik Schmoll, Vorsitzender der Stadtratsfraktion "Wir für St. Ingbert ". Doch da die Realisierung des Konzeptes noch einige Jahre dauern werde, schlägt die Fraktion vor, den Bahnhof St. Ingbert auch kurzfristig wieder verstärkt ins Blickfeld zu nehmen - vorerst aber unter historischen Aspekten. Grund ist das Jubiläum 2017. "Im nächsten Jahr kann St. Ingbert auf 150 Jahre Eisenbahngeschichte zurückblicken", sagt Schmoll.

150-jähriges Jubiläum

Am 1. Juni 1867 wurde mit dem Streckenabschnitt Hassel - St. Ingbert das letzte Teilstück der "Würzbachbahn" von Homburg aus erreicht, die Teil der königlich bayrischen Staatseisenbahn war. Die Strecke führte damals durch den 507 Meter langen Hassler Tunnel. 22 Jahre lang bildete der Kopfbahnhof St. Ingbert das Ende einer Nebenstrecke, die primär zum Transport der Kohle diente.

Dies hatte die Auswirkung, dass die deutschen Soldaten im deutsch-französischen Krieg 1870 von St. Ingbert nach Saarbrücken und weiter zur Spicherer Höhe laufen mussten. Erst mit dem 1879 erfolgten Anschluss an das preußische Eisenbahnnetz mit dem Anschluss an Saarbrücken erhielt die durch St. Ingbert verlaufende Bahnstrecke ihren heutigen zentralen Charakter. Im selben Zeitraum erfolgte auch der Bau des heutigen Bahnhofsgebäudes, der als einer der repräsentativsten im Saarland gilt. Der kleinere, 150 Jahre alte Vorgängerbau - den Gleisen gegenüberliegend - ist auch heute noch als Restaurant erhalten.

Vergangenheit und Zukunft

So könne anlässlich des Jubiläums die St. Ingberter Eisenbahngeschichte gewürdigt werden und eine Brücke gespannt werden zwischen der Vergangenheit und der Zukunftsvision. "In der alten Bahnhofsgaststätte oder dem Foyers könnte dabei eine zeitweilige Ausstellung einen Dienst zur Identitätsstiftung sowie zur Attraktivitätssteigerung beitragen", sagt Schmoll: "So könnte mit wenig Geld eine Akzeptanz in der Bevölkerung geschaffen werden." Ebenso könnten Veranstaltungen rund um den Bahnhof im nächsten Frühjahr stattfinden, so Schmoll, beispielsweise mit einer historischen Dampfeisenbahn. Die Stadtverwaltung müsste dafür mit der Deutschen Bahn in Verhandlungen treten. Außerdem könnte bereits im November diesen Jahres ,,150 Jahre Eisenbahngeschichte in Hassel" gefeiert werden.

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