Bahnhof bietet ein trostloses Bild

Rohrbach · Der Ortsrat Rohrbach hat sich mit dem Zustand des Bahnhofs auseinandergesetzt. CDU-Chef Jörg Schuh nennt ihn einen Schandfleck. Bahnhofsmanager Ulrich Demmer hingegen sieht „keinen akuten Handlungsbedarf“. Das stößt bei den wenigsten Mitgliedern des Rates auf Verständnis.

 Der defekter Kabelkanal auf dem Bahnsteig des Rohrbacher Bahnhofes ist nur provisorisch abgedeckt. Foto: Jörg Schuh

Der defekter Kabelkanal auf dem Bahnsteig des Rohrbacher Bahnhofes ist nur provisorisch abgedeckt. Foto: Jörg Schuh

Foto: Jörg Schuh

Ein Bahnhof ist immer auch Aushängeschild des Ortes, an dem Reisende und Bürger ankommen. Macht die Anlage einen gepflegten Eindruck, fühlt man sich willkommen und sicher. Wenn nicht, verkehrt sich dies ins Gegenteil. Kein Wunder also, dass der Zustand des Rohrbacher Bahnhofes den Mitgliedern des Ortsrates einiges an Bauchweh bereitet.

In seiner jüngsten Sitzung hat das Gremium deswegen beschlossen, die Verwaltung aufzufordern, sich mit der Deutschen Bahn in Verbindung zu setzen, um an dem Zustand schnellstmöglich etwas zu ändern. Stein des Anstoßes war der Antrag der CDU-Ortsratsfraktion, wodurch das Thema auf die Tagesordnung kam. Deren Fraktionssprecher, Jörg Schuh, hatte in einem Schreiben vom 24. Dezember an Ortsrat und Verwaltung darauf hingewiesen, dass die Abdeckplatten eines Kabelkanals am Bahnsteig beschädigt seien, beziehungsweise überhaupt nicht mehr vorhanden wären. "Da diese Stellen am Bahnsteig frei zugänglich sind, besteht für die Fahrgäste eine erhebliche Verletzungsgefahr", hieß es in dem Schreiben. Weiter beschwerte er sich allgemein über das "trostlose Bild" und wies darauf hin, dass sich der Bahnhof "immer mehr zu einem Schandfleck" entwickele.

Wie die Verwaltung mitteilte, leitete sie den Brief an den zuständigen Leiter des Bahnhofmanagements in Saarbrücken, Ulrich Demmer, weiter. Dessen Antwort sorgte jedoch für einigen Unmut: "Der ehemalige Bahnsteig am Empfangsgebäude ist seit langer Zeit nicht mehr in Betrieb. Es besteht auch keine Möglichkeit, dass sich in diesem Bereich legal Bahnkunden aufhalten", heißt es da. Weiter sehe Demmer in diesem "konkreten Fall keinen akuten Handlungsbedarf".

Als "skandalöse Betrachtung" eines Großunternehmens schätzte Schuh diese Antwort während der Sitzung ein und bezeichnete die Begründung weiterhin als "beschämend und grob fahrlässig". Herdis Behmann, Fraktionssprecherin der SPD im Ortsrat, zeigte immerhin Verständnis für die Argumentation der Deutschen Bahn.

Gleichzeitig wies sie aber ebenfalls explizit auf den unbefriedigenden Zustand des Bahnhofes hin. "Es sollte im Eigeninteresse der Deutschen Bahn sein, dass Leute nicht einfach so über die Schienen laufen", meinte sie zu einer weiteren Gefahrenstelle am Rohrbacher Bahnhof. Jörg Schuh machte darauf aufmerksam, dass das Unternehmen Festo einen Hallen-Neubau plane und ein renovierter Bahnhof sicherlich damit gemeinsam ein sauberes Bild abgeben würde. Ortsvorsteher Roland Weber äußerte ebenfalls Unmut: "Ich habe den Eindruck, dass weder die Verwaltung noch die Deutsche Bahn den Bahnhof gesehen haben." Weiterhin bekräftigte auch er, dass die Gefahrenstelle abgesichert werden müsse.

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