St. Ingbert. Die Baustelle im Nadelöhr Alte Bahnhofstraße macht Fortschritte. Der erste Teilabschnitt der Kopfsteinpflaster-Straße ist bereits wieder zugeschüttet, neue Versorgungsrohre inklusive Nahwärmeleitungen für Baumwollspinnerei und Albertus-Magnus-Schulen sind im Boden. Zwei Wochen haben die von den St. Ingberter Stadtwerken beauftragten Firmen dafür benötigt. Noch weitere 14 Tage, sagt Thomas Klein, Abteilungsleiter beim Energieversorger, und die Arbeiten in dem kurzen Stück zwischen Kaiserstraße und Einmündung Auf der Mess seien erledigt. Die Passage hat auf beiden Seiten viele Geschäfte. Deren Inhaber hatten der Sperrung mit Sorge entgegengesehen (die SZ berichtete). Nico Ganster, kommissarischer Vorsitzender des Vereins Handel und Gewerbe und selbst Anlieger, ist voll des Lobes: "Das läuft hier absolut gut." Ausgestanden ist das Ganze aber auch in zwei Wochen noch nicht. Die Geschäftsleute müssen noch länger auf die Zähne beißen. Sobald die Rohre in der Straße liegen, stehen die Hausanschlüsse auf beiden Seiten an. Das heißt: Pro Straßenseite weitere drei Wochen Erdarbeiten. Danach sollten die Händler der Alten Bahnhofstraße wieder Ruhe haben.Die beteiligten Firmen haben zwischenzeitlich auch auf dem Rendezvous-Platz vor dem St. Ingberter Rathaus damit begonnen, die Erde aufzureißen. Das Heizwerk auf dem Drahtwerk-Nord-Areal führt seine Wärme bislang bis in den Verwaltungssitz und die benachbarten Hallen. Im Rathaus wird die Nahwärmeinsel jetzt angezapft und Richtung Wollspinnerei und Schulen ausgebaut.

Ende der Sommerferien soll die komplette Trasse vom Rathaus über die Sinn-Passage und die Alte Bahnhofstraße fertig sein. Sie ist Teil des Energie-Konzeptes, mit dem St. Ingbert zu umweltfreundlicherer Energieversorgung beitragen will. Der Nahwärme-Ausbau (40 Prozent Förderung) kostet 440 000 Euro. St. Ingbert. Die Baumwollspinnerei startet ins Nahwärmezeitalter. Gestern Morgen haben Stadtwerke-Chef Hubert Wagner, Bauamtsleiter Martin Ruck und Oberbürgermeister Georg Jung den Spatenstich vollzogen. Das denkmalgeschützte Industriegebäude wird an das Nahwärmenetz, dessen Herz in einem kleinen Kraftwerk auf dem früheren Nordareal des Drahtwerks schlägt, angeschlossen. Mit Beginn der nächsten Heizperiode soll das künftige Kulturzentrum umweltfreundliche Wärme bekommen. obe