VHS Autor öffnet Fenster zur gelebten Utopie

St. Ingbert · Tobi Rosswog sprach bei seinem Workshop und einem interaktiven Vortrag von der Zukunft der Arbeit.

 Tobi Rosswog plädierte bei einem Workshop der VHS St. Ingbert für Wege jenseits der bekannte Lohnarbeit.

Tobi Rosswog plädierte bei einem Workshop der VHS St. Ingbert für Wege jenseits der bekannte Lohnarbeit.

Foto: Selina Summer

Tobi Rosswog ist Autor, freier Dozent, Initiator und für die sozial-ökologische Transformation unterwegs. Er setzt sich für den Wandel ein. Für etwas, das viele für eine Utopie halten: Eine Gesellschaft jenseits von Arbeit, Eigentum und Geld. Die Zukunft der Arbeit ist ein aktuelles Thema, über das der Aktivist rund hundert Vorträge im Jahr hält. Er lädt zum Perspektivenwechsel ein. Die Veranstaltung der VHS St. Ingbert am vergangenen Mittwoch im VHS-Zentrum war Teil der Entwicklungspolitischen Bildungstage und fand in Kooperation des Netzwerks Entwicklungspolitik im Saarland statt und wurde von der „Jungen Biosphäre“ unterstützt.

Der Nachmittag begann mit dem gemeinsamen Workshop unter dem Titel „Arbeit und Nachhaltigkeit – geht das zusammen?“. Es ging um Kritik an Arbeit im Hinblick auf Nachhaltigkeit und eine mögliche Entwicklung jenseits der bekannten Arbeitswelt hin zu einer radikal nachhaltigen Post-Work-Gesellschaft.

Es wurde kritisch diskutiert und sich untereinander ausgetauscht. Gibt es Alternativen zur materiellen Existenzsicherung? Was braucht man wirklich? Was macht Arbeit mit der Welt und uns? Besonders wichtig: Wie können Lebensmodelle aussehen, ohne Arbeit zu leben?“

Fragen, mit denen sich Rosswog seit Jahren beschäftigt. Wie kann man das Leben anders organisieren? Arbeiten im Kollektiv ohne Chef, Teilzeit und Jobsharing sind die Ideen. Sein Buch „After Work“ zeigt dazu zahlreiche mögliche Wege. Man müsse nur Mut haben, sie zu beschreiten. In seinem Buch sagt Rosswog der Lohnarbeit, wie wir sie derzeit kennen, den Kampf an. Kritisch analysiert er die Schwächen des Systems und zeigt: Es kann anders gehen. Dabei heißt auf Lohnarbeit zu verzichten nicht untätig zu sein. Ihm geht es darum, Sinnvolles zu tun und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Dem Workshop folgte ein interaktiver Vortrag. Ein Impuls für das Saarland, den Jonas Bost von der Arbeitskammer kommentierte. Die gemeinsame Suche nach der „sozialen Nachhaltigkeitsstrategie“. VHS-Vorsitzende Marika Flierl nahm an der Veranstaltung ebenfalls teil. „Uns ist es wichtig, Themen am Puls der Zeit zu vermitteln. Gesellschaftsrelevant, kritisch und zukunftsweisend“, sagte sie. Work-Life-Balance und die Besinnung auf das Wesentliche berührten die Menschen und regten zum Nachdenken an.

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