Auswege aus der Konfliktfalle

Saarpfalz-Kreis · Oft genügt eine Analyse des Streits zwischen Eltern und Kindern, gepaart mit einem Lösungsansatz, der zur Familie passt - und schon kann man wieder Licht am Ende des Tunnels sehen. Die psychologische Beratungsstelle des Kreises gibt kostenlos Hilfestellung bei Konflikten. Auch Jugendliche können bei der Beratungsstelle anrufen, wenn sie Probleme haben.

 Konflikte zwischen Eltern und Kindern belasten das Familienleben. Manchmal ist die Lösung gar nicht so schwierig, wenn man sich professionelle Hilfe holt. Foto: Heike Theobald

Konflikte zwischen Eltern und Kindern belasten das Familienleben. Manchmal ist die Lösung gar nicht so schwierig, wenn man sich professionelle Hilfe holt. Foto: Heike Theobald

Foto: Heike Theobald

. Klara will nicht schlafen gehen, Leon weigert sich, den Computer auszuschalten und Maike verschweigt die schlechten Noten. Paul ärgert seine Schwester, Sarah isst nur Süßigkeiten und Tim räumt sein Zimmer nicht auf.

Viele Eltern oder Alleinerziehende kennen solche oder ähnliche Verhaltensweisen ihrer Kinder, die sie in ihrem pädagogischen Handeln herausfordern. Neben den Aufgaben der Kinderbetreuung und -erziehung haben Eltern häufig zusätzlich schwierige Phasen, wie etwa Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Trennung und Scheidung zu meistern.

Im üblichen Alltagsstress können daraus manchmal ernst zu nehmende Konflikte entstehen. In Situationen, in denen die Erziehenden sich ratlos und überfordert fühlen und ihnen die Ideen ausgehen, wie man den Kindern beikommen könne, kann es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen, um die familiären Herausforderungen mit neuem Mut anzupacken.

Der vom Deutschen Kinderschutzbund konzipierte Elternkurs "Starke Eltern - Starke Kinder" setzt hier an. Er arbeitet mit den Eltern zusammen, damit es den Familien gelingt, gemeinsam zu wachsen. Die Elternkurse, die nachweislich zu einem besseren Familienklima beitragen können, werden seit nunmehr acht Jahren von der Psychologischen Beratungsstelle beim Jugendamt des Saarpfalz-Kreises durchgeführt. Das Beratungsangebot der Psychologischen Beratungsstelle soll Familien dabei helfen, den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden und Belastungen besser bewältigen zu können. Das Beraterteam ist bemüht, sowohl bei kleinen als auch bei großen Problemen weiterzuhelfen.

Manchmal genügen ein oder zwei Gespräche, um den Familienalltag wieder in Gang zu bringen. Je nach Problemlage kann es aber auch sinnvoll sein, wenn über einen längeren Zeitraum Beratung in Anspruch genommen wird. Die Beratung ist kostenlos, eine ärztliche Überweisung wird nicht benötigt.

Zur Anmeldung genügt ein einfacher Anruf in der Beratungsstelle. Wie die Beratung im Einzelnen ablaufen soll, wird zu Beginn mit den Klienten, meist Eltern oder Pflegeeltern, besprochen. Selbstverständlich können sich auch Kinder und Jugendliche direkt an die Beratungsstelle wenden, wenn es Probleme mit Eltern, Freunden oder in der Schule gibt. Die Beratung ist in jedem Falle vertraulich, die Berater unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht. Neben diesem präventiven Gruppenangebot wird auch die Möglichkeit angeboten, sich in Einzelsitzungen zum Beispiel über Erziehungsfragen zu informieren. Nach den Ferien startet dazu ein Elternkurs, der zehn Kurseinheiten von je zwei Stunden Dauer umfasst.

 Das Team der Psychologischen Beratungsstelle des Saarpfalz-Kreises mit Christian Eckhardt-Schug, Elke Desgranges, Christiane Hessler und Matthias Feind (von links). Foto: Steigner/SPK

Das Team der Psychologischen Beratungsstelle des Saarpfalz-Kreises mit Christian Eckhardt-Schug, Elke Desgranges, Christiane Hessler und Matthias Feind (von links). Foto: Steigner/SPK

Foto: Steigner/SPK

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Auf einen BlickDer Kurs richtet sich an Eltern von Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen. Er wird durchgeführt von den beiden Mitarbeitern der Psychologischen Beratungsstelle des Saarpfalz-Kreises, Dipl. Sozialarbeiter Christian Eckhardt-Schug und Dipl. Psychologe Matthias Feind. Für die Kursteilnahme wird ein Selbstkostenanteil von 20 Euro pro Person beziehungsweise 30 Euro pro Elternpaar erhoben. redWeitere Infos unter Tel. (0 68 41) 1 04-80 85.

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