Saarpfalzkultur Künstler thematisieren Klimawandel

Homburg/St. Ingbert · Aus einem kulturübergreifenden Künstlertreffen entstand nicht nur ein Film, sondern auch eine Ausstellung.

 Nadine Müller (links) und Monika Mura (rechts) sowie Marika Flierl (Zweite von rechts) eröffneten mit Künstlern die Ausstellung.

Nadine Müller (links) und Monika Mura (rechts) sowie Marika Flierl (Zweite von rechts) eröffneten mit Künstlern die Ausstellung.

Foto: Cornelia Jung

Ein Film und eine Handvoll Künstler aus verschiedenen Ländern waren der Ursprung für das Gemeinschaftswerk „Symbol der Kunst – Klimawandel“. Bereits in einer filmischen Dokumentation sprachen acht Künstler aus Syrien, Finnland und Deutschland, die sich mit Malerei, Bildhauerei, Graffiti, filmischer Animation und Musik beschäftigen und im Saarland wohnen, davon, dass sie auf weitere Treffen und eine Zusammenarbeit hoffen. Denn „wenn viele zusammen sind, stärkt das die Leute untereinander“, sagte Firas Abou Kuba im Film.

Der Wunsch des St. Ingberters nach einer Bühne zur gemeinsamen Präsentation wurde im Treffpunkt Kultur jetzt wahr. Denn der Gitarrenspieler mit Flamenco-Faible und sein Duettpartner Nawar Issa umrahmten musikalisch eine Vernissage, die sich mit ihrem Titel „Symbol der Kunst“ an den erwähnten Film von Thomas Scherer anlehnte. „Wir wollten nach dem Film ein Folgeprojekt starten. Es sollte keine einmalige Aktion bleiben“, erklärte Nadine Müller, Vorsitzende des Vereins Saarpfalzkultur, das Zustandekommen der Kunstaktion, „wichtig ist, dass wir weiterhin gemeinsame Aktionen machen, uns nicht aus den Augen verlieren und mit der Musik und der Malerei bleibende Erinnerungen schaffen“.

Marika Flierl, „Chefin“ der St. Ingberter Volkshochschule, habe den Künstlern mit der spontanen Zusage zur Teilnahme an der Sommerakademie eine zentrale Plattform geboten. Das Ergebnis des kulturübergreifenden künstlerischen Austauschs ist nun in der Ausstellung zu sehen. Die Sommerakademie sei der perfekte Platz für die Vereinigung der Künste gewesen, wie Flierl sagte, da sich dort auch die unterschiedlichsten Künste zu einem Ganzen verbinden. „Ihre Arbeiten hoben sich vom allgemeinen Programm der Sommerakademie ab“, sagte sie bei der Ausstellungseröffnung, „deshalb wollten wir es projektbezogen angehen“. Klimaschutz, für den die St. Ingberter Biosphären-Volkshochschule eines von 16 Bildungszentren in Deutschland ist, habe sich da als Thema geradezu angeboten. „Da geht es um Verminderung von Kohlendioxid und die Thematik sehr in den naturwissenschaftlichen Bereich“, so Marika Flierl, „um so mehr war ich begeistert, als sie sagten, dass sie es künstlerisch umsetzen.“ Für sie sei es schön gewesen zu sehen, wie sich bei der Beschäftigung mit diesem Projekt die Kulturen verbinden. Sie sei stolz auf die entstandenen Werke, für die es auch aus anderen Teilen Deutschlands bereits Anfragen gebe: „Sie werden auf Wanderschaft gehen und auch woanders ihre Abdrücke hinterlassen.“ Die neun Werke von Hany Yabrudi, Sonia Sef Aldin, Sultan Ghazal und Amélie Kremer setzten sich unterschiedlich mit dem Klimawandel auseinander, arbeiten mit Kontrasten und Symbolik.

Doch sie wirken auch im Zusammenhang. Farben vom kalten Blau bis zum wärmeren Rot signalisieren die Erderwärmung, kahle Bäume und angedeutete Rinnsale den Kampf um Wasser, die Sonne steht als Metapher für das Leben, aber mit ihrer Hitze auch für Zerstörung. „Es ist eine bunte Vielfalt von Künstlern, die hier unter dem Symbol der Kunst zusammengekommen sind und aus einem ernsten Thema viel herausgeholt haben“, so Monika Mura von Saarpfalzkultur. Marika Flierl erinnerte außerdem daran, dass der Klimawandel die Kulturen und Völker noch auf eine andere Weise zusammenführe: „Die Menschen flüchten nicht nur wegen Krieg und Terror aus ihrer Heimat, sondern auch wegen des Klimawandels, der sich in Dürren und Wassermangel widerspiegelt.“

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