Ausflug zu einer der berühmtesten Heiligen überhaupt

St Ingbert · Sie gilt als die erste Vertreterin der deutschen Mystik: Hildegard von Bingen steht im Zentrum eines Ausfluges, den die Katholische Erwachsenenbildung Anfang April starten wird. Der Ausflug mit Hans-Günther Marschall führt nach Eibingen.

Die Katholische Erwachsenenbildung Saarpfalz (KEB) bietet am Samstag, 5. April, unter der Leitung von Baudirektor und Architekt Hans-Günter Marschall die Tagesfahrt "Auf den Spuren der Heiligen Hildegard von Bingen" an.

Die Heilige Hildegard von Bingen gilt als erste Vertreterin der deutschen Mystik und ist eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters. Ihre Werke handeln von Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Von ihr ist ein umfangreicher Briefwechsel erhalten, der auch deutliche Ermahnungen gegenüber hochgestellten Zeitgenossen enthält, sowie Berichte über weite Seelsorgereisen und ihre - damals für eine Frau unerhörte - öffentliche Predigttätigkeit. Am 7. Oktober 2012 ernannte Papst Benedikt XVI. die heilige Hildegard zur Kirchenlehrerin und dehnte ihre Verehrung auf die Weltkirche aus. Sie wurde 1098 als zehntes Kind des Edelfreien Hildebert von Bermersheim und seiner Frau Mechthild geboren. Mit acht Jahren wurde sie zur klösterlichen Erziehung zu der Benedikterin Jutta von Sponheim auf dem Disibodenberg gebracht. Dort lebte eine kleine Schwesterngemeinschaft in einer Klause, die dem Mönchskloster angeschlossen war. Einer dieser Mönche, Volmar, wurde für Hildegard lange Zeit Ratgeber und Lehrer. Große theologische Werke hat sie verfasst. Durch ihr erstes Werk "Scivias" - "Wisse die Wege" rückt Hildegard immer mehr in den Mittelpunkt des geistlichen und politischen Lebens ihrer Zeit. Sie wurde zur Ratgeberin von Bischöfen, Königen und dem Kaiser und unternahm zahlreiche Predigtreisen. Hildegard stellt immer wieder den Menschen als geliebtes Geschöpf Gottes in den Mittelpunkt ihrer Theologie und Seelsorge. Der Mensch ist dabei als Dreiklang von Körper, Seele und Geist in Verbindung mit der ganzen Schöpfung zu sehen. Doch nicht nur als Theologin, sondern auch als Dramaturgin, Dichterin und Komponistin ist sie ihrer Nachwelt bekannt. Ihre natur- und heilkundlichen Schriften sind heute noch suchenden Menschen Wegweiser und Orientierungshilfe. Um 1150 gründete Hildegard das Kloster Rupertsberg bei Bingen; 1165 erwarb sie das leerstehende Augustinerkloster in Eibingen, auf dessen Grund und Boden die heutige Pfarr- und Wallfahrtskirche steht, und siedelte dort Benediktinerinnen an. Hildegard starb am 17. September 1179 im Kloster Rupertsberg. Ihre Reliquien befinden sich in der Pfarrkirche von Eibingen. Am Vormittag stehen die Besichtigung der Klosterruine Disibodenberg und der Museumsbesuch auf dem Programm. Wie immer gibt es beim gemeinsamen Mittagessen die Gelegenheit, das Gesehene zu verinnerlichen. Am Nachmittag werden die Abtei St. Hildegard und die Pfarrkirche in Eibingen besichtigt. Die Kosten betragen 88 Euro (inklusive Fahrt, Eintritte, Führungen und Mittagessen).

Infos bei der KEB, Tel. (0 68 94) 9 63 05 16 oder E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com.

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