Ausbildung über Grenzen hinweg

St. Ingbert · Zwölf französische Auszubildende zum KFZ-Mechatroniker tauschten ihre Schule und Ausbildungsbetriebe in der Champagne mit dem BBZ und Autohäusern im Saarland. Den Austausch zwischen den beiden Partnerschulen gibt es bereits seit 2003.

 Zum Abschied bekamen die französischen Schüler und ihre Betreuer T-Shirts der gastgebenden Schule geschenkt. Foto: Jung

Zum Abschied bekamen die französischen Schüler und ihre Betreuer T-Shirts der gastgebenden Schule geschenkt. Foto: Jung

Foto: Jung

. Seit mittlerweile elf Jahren besteht eine Schulpartnerschaft zwischen dem Berufsbildungszentrum (BBZ) St. Ingbert und dem CFA de l´Aube in Troyes in der Champagne. Im Rahmen dieses vom Deutsch-Französischen Sekretariat (DFS) organisierten Austauschprogramms in der beruflichen Bildung haben die Azubis des dualen Zweiges die Möglichkeit, drei Wochen lang in Ausbildungsbetriebe des jeweils anderen Landes hineinzuschnuppern. In einem Jahr kommen die Franzosen nach Deutschland, im darauffolgenden Jahr sind wieder die Deutschen dran, die französischen Partner zu besuchen.

In diesem Jahr weilten zwölf zukünftige KFZ-Mechatroniker des dritten Lehrjahrs im Saarland , um sich in verschiedenen Autohäusern in St. Ingbert und Saarbrücken mit den hiesigen Arbeitsbedingungen vertraut zu machen. Trotz Sprachbarrieren funktionierte die Verständigung gut. Während die Begrüßungs- und die Verabschiedungsformeln recht schnell klappten, bediente man sich beim Fachlichen verstärkt der Zeichensprache, wie Karl Heinz Barz, Praxislehrer am BBZ schmunzelnd erzählt. "Das bedeutet beispielsweise fünf Liter Öl gehören da rein", erklärt er, während er fünf Finger der einen Hand hoch hält und mit dem Zeigefinger der anderen auf eine imaginäre Motoröleinfüllöffnung zeigt. Obwohl es in erster Linie ein berufsbezogener Austausch ist, kommt aber auch das Kulturelle nicht zu kurz. Die 17- und 18-jährigen Franzosen, die jetzt verabschiedet wurden, nahmen an Sporttagen in der Schule teil, besuchten das Mercedes-Werk in Sindelfingen und machten abends das, was deutsche Jugendliche ihres Alters auch tun. Sie gingen aus. Die Jugendlichen bekommen im jeweiligen Gastland einen Tandempartner an die Seite gestellt, der die Eingewöhnung erleichtert. "So nehmen die jungen Leute mal die Lern- und mal die Lehrrolle ein", so Julien Robichon ,der deutsche Delegierte des DFS.

Am Ende des Austausches gab es am Donnerstag einen Abschiedsabend, an dem es zwar einige offizielle Reden gab, der aber mehr ist als nur eine Pflicht, wie Mechthild Falk, die Schulleiterin des BBZ sagte: "Dieser Abend ist ein wesentlicher Pfeiler unseres Austauschs." Mittlerweile seien die mitreisenden französischen Betreuer nicht nur Kollegen, sondern vor allem gute Bekannte. Angesichts der positiven Erfahrungen mit diesem Austausch begrüßte Falk die auf den Weg gebrachte Frankreichstrategie des Saarlandes ausdrücklich. Heute könne man sagen, dass diese Partnerschaft kein Strohfeuer, sondern nachhaltig ist. "Machen Sie weiter so", wünschte Christine Klos vom Europaministerium dann auch den Organisatoren.

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