Aus der Zeit unter Tage

Bexbach. Erinnerungen an die Zeit unter Tage werden wach, wenn man sich die Ausstellung in der Geschäftsstelle der Kreissparkasse Saarpfalz in Bexbach anschaut

 Jutta Schwan und Carola Stahl (von links) stellten interessierten Besuchern die Ausstellung "Museum der Erinnerung ... aus dem Alltag des Bergbaus" vor. Foto: Bernhard Reichhart

Jutta Schwan und Carola Stahl (von links) stellten interessierten Besuchern die Ausstellung "Museum der Erinnerung ... aus dem Alltag des Bergbaus" vor. Foto: Bernhard Reichhart

Bexbach. Erinnerungen an die Zeit unter Tage werden wach, wenn man sich die Ausstellung in der Geschäftsstelle der Kreissparkasse Saarpfalz in Bexbach anschaut. Sie erzählt vom Alltag der Bergleute und versteht sich als Vorankündigung zum zweiten Band des "Museums der Erinnerung" der Stiftung für Kultur und Umwelt der Kreissparkasse Saarpfalz, der im Spätherbst unter dem Titel "Und er hat sein helles Licht bei der Nacht" erscheinen wird. Das Museum der Erinnerung sammelt Erinnerungen und Episoden aus dem Leben der Menschen in der Region. Zeit- und Heimatgeschichte werden anschaulich und lebendig und verbinden sich mit Tradition und Brauchtum. Die Berichte aus dem Arbeitsalltag sind auf der Basis des Erzählcafés entstanden, bei denen sich ehemalige Bergleute an ihren Berufsalltag erinnerten. "In ein erzähltes Arbeitsleben schieben sich Geschichten aus anderen Arbeitsbereichen, aus dem Alltag der Frauen, Mitteilungen zu den Gesellschaftsstrukturen, erhellende Hintergrundinformationen, erheiternde, aber auch berührende oder tragische Erlebnisse", erklärte Jutta Schwan, die vor dem Hintergrund der Schließung der letzten Grube im Saarland zum 30. Juni zusammen mit Carola Stahl die Teilnehmer des Erzählcafés begleitet, deren Geschichten, Fotos und Dokumenten sammelt und in Buchform umsetzt: "Ihr Wissen vom Alltag über und unter Tage geht verloren, wenn wir es nicht sammeln und zu Papier bringen". Die Ausstellung gebe einen Rückblick auf lokale Geschichte, die Erinnerung an den Bergbau in unserer Heimat sowie seine Auswirkungen in alle Lebensbereiche, betonte Sparkassenvorstand Ralph Marx. "Wir lenken unseren Blick auf den Auftrag, kulturelles Erbe zu pflegen, zu bewahren und wenn möglich, lebendig zu erhalten".In zwei Lampenregalen sind diejenigen Gegenstände zu besichtigen, welche unabdingbar und symbolhaft zu der Tätigkeit etwa des Maschinenhauers, Staubschutzsteigers, Elektrohauers, Betriebsführers oder des Maschinensteigers gehören. Die Publikation werde insgesamt acht Arbeitsbiografien vorstellen und die Verwobenheit bergmännischen Zusammenlebens, die Zusammengehörigkeit, die Hierarchie, die Kameradschaft und das Sich-Aufeinander-Verlassen-Können und -Müssen vermitteln, kündigte Stahl an. Da die Biografien in der unmittelbaren Nachkriegszeit beginnen und in den 90er Jahren enden, verdeutlichen sie auch die Entwicklung des Bergbaus, seinen technischen Fortschritt und deren Auswirkungen im Alltag. Das Erzählcafé habe "Erinnerungen aus dem Bergmannsleben wach gerufen, die in keinem Lehrbuch stehen", betonte Eckhard Keller. Da zum 30. Juni der Bergbau im Saarland Geschichte sei, sei es wichtig, "die Bergmannstradition wach zu halten und zu konservieren", fügte Keller hinzu. Im Rahmen der Vernissage, die mit dem Steigerlied endete, stellten Thomas Schiffmacher und Uwe Lange einen kleinen Ausschnitt aus der Publikation vor.

Auf einen Blick

Die Ausstellung "Museum der Erinnerung ... aus dem Alltag des Bergbaus" in der Geschäftsstelle der Kreissparkasse Saarpfalz in Bexbach am Aloys-Nesseler-Platz dauert noch bis einschließlich 6. Juli. Sie findet im Rahmen des Projektes "Museum der Erinnerungen" der Stiftung für Kultur und Umwelt der Kreissparkasse Saarpfalz statt. Geöffnet ist die Ausstellung während der üblichen Schalteröffnungszeiten. re

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