Aus Australien zum Siedlerfest

Rohrbach. Für Dieter Müller war es am Sonntagmittag die gelungene Überraschung: Der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Rohrbach saß gerade gemütlich mit Freunden beim diesjährigen Siedlerfest am alten TG-Sportplatz, als ihm jemand auf die Schulterm klopfte und ihn begrüßte. An sich nichts Ungewöhnliches für den Vereinsobmann

 Besuch aus Australien: Mathilde Wolf, Dieter Müller und Hans Wolf (von links). Foto: jma

Besuch aus Australien: Mathilde Wolf, Dieter Müller und Hans Wolf (von links). Foto: jma

Rohrbach. Für Dieter Müller war es am Sonntagmittag die gelungene Überraschung: Der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Rohrbach saß gerade gemütlich mit Freunden beim diesjährigen Siedlerfest am alten TG-Sportplatz, als ihm jemand auf die Schulterm klopfte und ihn begrüßte. An sich nichts Ungewöhnliches für den Vereinsobmann. Doch der Mann, der ihn freundschaftlich berührte, war Hans Wolf. Und der war vor 51 Jahren von der Rohrbacher Siedlung ausgewandert und lebt nun samt Ehefrau Mathilde in Australien. Da war die Freude groß. Etwa alle sieben Jahre startet der Senior Wolf von Casino, so heißt die neue Heimatstadt des ausgewanderten Ehepaares, nach Deutschland. Letztmalig waren die Wolfs 2003 aus dem Staat New South Wales ins Saarland aufgebrochen. "Wir wollten die Welt sehen", beschrieb Hans Wolf am Sonntag seine damalige Intention. Eigentlich hatte man 1959 vor, mit einem anderen Freund auszuwandern. Der änderte jedoch seine Pläne. Hans und Mathilde hielten jedoch an der Absicht fest, Europa zu verlassen. Das Elternhaus stand damals in der Beethovenstraße auf der Siedlung. Heute heißt die Straße Ulmenweg. Alles habe sich verändert, bedauerte der Exil-Rohrbacher. Das könne er in der letzten von sechs Wochen, in der er und seine Gattin im Saarland sind, feststellen. Viele der ehemaligen Freunde, Bekannten und Nachbarn lebten leider schon nicht mehr. Der Auswanderer bereut seinen Schritt, der Heimat den Rücken zugekehrt zu haben nicht. In Casino scheine fast das ganze Jahr die Sonne, und die Leute seien noch netter als hier. So hätten es ihm die Australier damals leicht gemacht. Er und seine aus Eppelborn stammende Frau hätten schnell auf dem neuen Kontinent Freunde gefunden. Und dennoch zieht es ihn alle paar Jahre in die Heimat. So ging es auch zahlreichen anderen Rohrbachern. Sie waren zwar nicht ausgewandert, sondern blieben im St. Ingberter Stadtteil wohnen. Dennoch kamen sie zum 24. Siedlerfest, um sich mit Nachbarn auszutauschen und einfach unter freiem Himmel am Gerätehaus der Siedlergemeinschaft zu feiern. Seit 1999 ist man an dieser Stelle, nachdem man zuvor im alten Siedlungsbereich feierte. Gemütliches Beisammensein, gutes Essen und mit Nachbarn einen trinken sei das indirekte Motto, verriet Vorsitzender Dieter Müller. Man habe zwar kein umfangreiches Programm - sieht man einmal vom Torwandschießen ab -, aber das mache auch nichts. Und dann der Kuchen. Dafür ist die Veranstaltung traditionell bekannt. Mit dem Selbstgemachten betreibe man unter anderem auch alljährlich den Stand auf dem Altrohrbachfest. Die Kuchenspenden der Mitglieder - rund 320 Namen stehen in der Kartei - sorgen für eine riesige Auswahl. Federführend beim Verkauf der Torten sind Anne Riedchy und Ingrid Müller. Etwa 50 Mitglieder sind für den Ablauf der zweitägigen Veranstaltung notwendig, die auch diesmal auf das bewährte Konzept setzte.

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