Aus 85 Jahren DPSG-Leben

St Ingbert · Das erste Nachschlagewerk über die Geschichte der St. Ingberter Georgspfadfinder wird am Donnerstag veröffentlicht. Patrick Trautmann hat die vergangenen 85 Jahre nachgezeichnet und damit auch längst Vergessenes wieder ans Licht befördert.

 Werner Trautmann (links) stellte OB Hans Wagner die Dokumentation über die St. Ingberter Georgspfadfinder vor. Foto: Bergmann

Werner Trautmann (links) stellte OB Hans Wagner die Dokumentation über die St. Ingberter Georgspfadfinder vor. Foto: Bergmann

Foto: Bergmann

Die St. Ingberter Georgspfadfinder sind 85 Jahre alt geworden. Ihre Geschichte ist nun erstmals nahezu lückenlos niedergeschrieben worden. Diese Dokumentation, die den Titel "2013 - 85 Jahre Georgspfadfinder in St. Ingbert" trägt, dürfte künftig als Standardwerk dienen, wenn es zum Beispiel einmal heißt: "Wie war das noch, damals, zur Blütezeit der St. Ingberter Pfandfinder in den 50er Jahren?" Patrick Trautmann, Sohn des amtierenden Vorsitzenden der Deutschen Pfadfinderschaft St Georg (DPSG) in St. Ingbert, Werner Trautmann, hat in vierjähriger Arbeit die wichtigsten Ereignisse zusammengetragen und damit nach DPSG-Angaben Einmaliges geschaffen.

Keine zweite Pfadfinderschaft im Saarland könne auf eine derart lange Geschichte nun auch in Schriftform zurückblicken. Im Vorfeld der offiziellen Veröffentlichung der Dokumentation durfte Oberbürgermeister Hans Wagner in die Pfadfinder-Vergangenheit eintauchen. Ein Stück weit schrieb Wagner die Geschichte sogar mit, er gehörte zu Jugendzeiten selbst dazu. Sein erstes Zeltlager ist ihm bis heute unvergessen geblieben. "Wir waren im Schwarzwald unterwegs und mussten auf dem Weg zu unserem Lager einen Bach überqueren." Den Sprung aufs andere Ufer hat der junge Wagner noch geschafft. "Aber dann hat mich der schwere Rucksack nach hinten gezogen. Die nächsten drei Tage hatten wir meine Klamotten überm Feuer getrocknet."

Wagner ist nicht der einzige St. Ingberter OB mit Pfadfinder-Vergangenheit. "Seit 29 Jahren steht immer ein Oberbürgermeister mit Pfadfinder-Erfahrung an der Spitze der Stadt", merkte Werner Trautmann an. Lücken klaffen in der Dokumentation nur zwei, doch dabei handelt es sich ausgerechnet um die katholischen Pfadfinder zwischen 1932 und 1942 sowie um die Geschichte der jüdischen Pfadfinder. Lebhaft werden dafür die 50er Jahre dargestellt. Zu dieser Zeit hat es zehn Pfadfinder-Stämme in der Stadt gegeben - katholische, evangelische und interkonfessionelle. Das Jahr 1980 markiert den Tiefpunkt, als nur noch in Rohrbach und Hassel die Pfadfinder-Fahnen wehten. Fünf Jahre später ging es wieder bergauf.

Heute existieren sechs Stämme in der Stadt, die Mitgliederzahlen steigen, sie liegen derzeit zwischen 250 und 300. Werner Trautmann: "Im gesamten Südwesten gibt es so viele Stämme in einer Stadt von der Größe St. Ingberts kein zweites Mal." Das Pfadfindertum, bilanzierte er, sei einfach in dieser Stadt verwurzelt.

Die Präsentation der Dokumentation ist am kommenden Donnerstag, 21. November, um 18 Uhr im Jugendheim St. Johannes an der Rohrbacher Jugendheimstraße 20.

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