Aufklärungsquote ist spitze

St. Ingbert. Wenn Dietmar Glandien das jüngste Zahlenwerk zur Kriminalität vorstellt, ist es ein bisschen wie beim Wellenreiten. Mal geht es hoch, mal geht es runter. Bei manchen Delikt-Arten hat der Leiter der St. Ingberter Inspektion positive Nachrichten, bei anderen negative. Unterm Strich bleibt eines immer gewiss: An Arbeit mangelt es den Polizisten nicht

 Kriminalität im Internet macht auch der St. Ingberter Polizei immer mehr zu schaffen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Kriminalität im Internet macht auch der St. Ingberter Polizei immer mehr zu schaffen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

St. Ingbert. Wenn Dietmar Glandien das jüngste Zahlenwerk zur Kriminalität vorstellt, ist es ein bisschen wie beim Wellenreiten. Mal geht es hoch, mal geht es runter. Bei manchen Delikt-Arten hat der Leiter der St. Ingberter Inspektion positive Nachrichten, bei anderen negative. Unterm Strich bleibt eines immer gewiss: An Arbeit mangelt es den Polizisten nicht. Aber wie im Vorjahr hat er jetzt bei der Präsentation des Zahlenmaterials von 2011 ein insgesamt positives Fazit zu bieten: "Ich bin der Auffassung, dass es um die innere Sicherheit in St. Ingbert nach wie vor gut bestellt ist." Die Zahl der registrierten Straftaten sei im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht gestiegen, die Gesamtzahl von 2089 bewege sich aber nach wie vor im unteren Bereich der in den vergangenen zehn Jahren festgestellten Bandbreite von 2000 bis 2600 Fällen (siehe Grafik). Gerade die Langzeitbetrachtung ist dem Polizeichef wichtig, ist sie doch deutlich aufschlussreicher als der Vergleich zum Vorjahr.Als besonders erfreulich bezeichnet Glandien die St. Ingberter Aufklärungsquote. Sie lag im vergangenen Jahr bei 57,8 Prozent. "Das ist ein Spitzenwert. Ein Kompliment an die Kollegen der Dienststelle", sagt der Chef. Zum Vergleich: saarlandweit klärte die Polizei 54,3 Prozent aller Fälle auf.

Ob Betrügerei, Wohnungseinbrüche, Schlägereien, Autoklau oder Graffiti auf Hauswänden - die Polizei muss sich in ihrer täglichen Arbeit mit einer Vielfalt an Delikten auseinander setzen. Den höchsten Zuwachs an Straftaten verzeichnete die Inspektion in 2011 beim Thema Betrug (Steigerung um 27 Fälle auf 258) und dem Erschleichen von Leistungen (um 20 Fälle auf insgesamt 70 Delikte). Deutlich weniger als noch 2010 mussten sich die Beamten dagegen mit Sachbeschädigungen auseinander setzen. In dieser Rubrik sank die Zahl der erfassten Taten von 461 auf 331. Besonders Farbschmierereien waren rückläufig, von 100 ging ihre Zahl auf 33 zurück.

Insgesamt, führt der Inspektionschef aus, sei es seinen Leuten in den vergangenen Jahren gelungen, die Kriminalität auf der Straße zurückzudrängen: "Unsere Präsenz zeigt Wirkung." Von knapp 600 Delikten im Jahr 2008 ist die Zahl sukzessive gefallen auf 361 im vergangenen Jahr. Dagegen macht der Betrug den Beamten Kummer, der sich zunehmend ins Internet verlagert, was eine Verfolgung deutlich erschwert.

Bei aller Freude um Aufklärungserfolge und weniger Straßenkriminalität behält Dietmar Glandien zwei Punkte fest im Blick: Zum einen spricht die Statistik nur von den erfassten Fällen. Eine Dunkelzone bleibt immer. Und der Bürger als Partner spielt eine gewichtige Rolle. "Tätige Mitverantwortung" lautet des Inspektionsleiters Parole. Bürger sollten sofort die Polizei informieren, wenn sie etwas sehen. Ein Anruf zu viel sei besser als einer zu wenig. Zudem sollte jeder Einzelne durch das Beherzigen von Ratschlägen und technischem Know-how dafür sorgen, dass es Kriminellen möglichst schwer falle, einen Coup zu landen. Die Polizei sieht auch genau hin, wo eine üble Tat im Versuch stecken blieb. So weist die Statistik aus, dass sowohl bei Raubüberfällen und Wohnungseinbrüchen als auch bei Diebstählen aus Autos mindestens jede dritte Tat ein Versuch blieb. Auch böse Buben müssen mithin in Wellentäler.Foto: Kerstin Keller

"Ich bin der Auffassung, dass es um die innere Sicherheit in St. Ingbert nach wie vor gut bestellt ist."

Dietmar Glandien, Polizei St. Ingbert

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