Musikverein Reichenbrunn Auf musikalischen Wegen nach Italien

Reichenbrunn · Der Musikverein Reichenbrunn hat wundervolle Tage bei italienischen Freunden verbracht. Schöne Lieder durften nicht fehlen.

 Markus Noll (links), Lydia Schaar und Rocco Ivan Funaro (Mitte) mit den neuen italienischen Freunden aus Pietramelara.

Markus Noll (links), Lydia Schaar und Rocco Ivan Funaro (Mitte) mit den neuen italienischen Freunden aus Pietramelara.

Foto: Susanne Burger

Reisen stehen nicht selten auf dem Programm der Musikanten aus Reichenbrunn. Etwas ganz Besonderes aber war die jüngste Reise des Musikvereins nach Kampanien in die Heimat seines Dirigenten Rocco Ivan Funaro.

Es bedurfte langer und gründlicher Vorbereitungen, die immer wieder über den Haufen geworfen wurden, ehe sich in der letzten Oktoberwoche die Musiker des Vereins zur italienischen Reise aufmachten. Begleitet von einigen Schlachtenbummlern und der Oberwürzbacher Ortsvorsteherin Lydia Schaar war zunächst Reggio Emilia das Ziel einer Zwischenübernachtung, bevor die Reise dann am Sonntag weiterging.

In Caianello in Kampanien wohnte die Reisegruppe dann für eine knappe Woche. Eigentliches Ziel war Pietramelara, einem Dorf mit knapp 5000 Einwohnern. Das einheimische Orchester hatte für den ersten Abend eine gemeinsame Veranstaltung vorbereitet. Mit Musik ging es durch den Ort. Ein stimmungsvoller Abend bei noch angenehmen Temperaturen endete mit dem Deutschlandlied, Fratelli d’Italia (der italienischen Nationalhymne) und der Europahymne, die den eigentlichen Zweck der Reise, Völkerverständigung in Zeiten des wieder aufkeimenden Nationalismus, am besten beschreibt. Erstaunlich viele Zuschauer säumten den Weg, bevölkerten die Piazza von Pietramelara und schufen somit einen würdevollen Rahmen. Am späten Abend ging es dann typisch italienisch in ein Agriturismo: der Tag wurde somit auch zu einem kulinarischen Höhepunkt.

Zwei Tage später lud die „Associazione musicale Giacomo Puccini“ den Musikverein zu einem Gemeinschaftskonzert nach Pietramelara ein. Auch dieser Abend war ein voller Erfolg, in den Reden zu diesem Abend wurde sogar von der „Verschönerung der Welt“ und „Steigerung der Menschlichkeit“ gesprochen. Beide Orchester boten regionaltypische Musik: Während das deutsche Orchester eher originale Kompositionen für Blasorchester darbot, spielten die Italiener Transskriptionen italienischer Meister.

Die Herzlichkeit der Gastgeber im Anschluss an das gemeinsame Konzert zeigte sich bei einer gemeinsamen Feier. Spontan setzten sich Musiker aus beiden Orchestern zusammen und unterhielten die Festgemeinschaft. Die italienischen Freunde hatten ein opulentes Buffet aufgebaut, und ein Fässchen Wein trug zur guten Laune bei. Auch eine Torte mit den Wappen von Pietramelara und Oberwürzbach wurde zum Ende des Festessens angeschnitten. „Dieser Abend war ein sensationelles Erlebnis und ein Beweis dafür, dass Partnerschaft und Freundschaft zum Standardprogramm unseres Vereins gehören“ so Horst Gönitzer, Trompeter im Musikverein. Einig war man sich nach den Treffen, dass so ein Konzert auch in Deutschland wiederholt werden müsse – kurzerhand wurden die neuen italienischen Freunde nach Oberwürzbach eingeladen. Die Ortsvorsteherin schlug gleich das nächste Dorffest zu einer Festigung der Freundschaft beider Vereine vor – schon jetzt wird in Pietramelara eifrig geplant, vielleicht klappt es ja schon 2018 mit einem Wiedersehen?

An den musikfreien Tagen stand Kulturelles in der Umgebung auf dem Programm: Die Ausgrabungen in Ercolano, das Residenzschloss in Caserta und auch eine Stadtbesichtigung in Neapel erweiterten den Horizont der Reichenbrunner Italienreisenden. „Es war so schön!“ fand nicht nur Michael Hauck, Tubist und Urgestein des Musikvereins.

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