Auf der Suche nach dem „König“

St Ingbert · 110 Schäferhunde aus ganz Europa waren in der vergangenen Woche mit Ihren Herrchen und Frauchen nach St. Ingbert gereist. Bei der Landesgruppenzuchtschau ging es um Aussehen, Fitness und Anatomie. In der Königsklasse ging es dann um die Auswahl der besten Gebrauchshunde.

 Auch von den Zweibeinern wurde bei der Landesgruppenzuchtschau, die die Ortsgruppe St. Ingbert des Vereins Deutsche Schäferhunde in der Oststraße ausrichtete, jede Menge Kondition verlangt. Foto: Cornelia Jung

Auch von den Zweibeinern wurde bei der Landesgruppenzuchtschau, die die Ortsgruppe St. Ingbert des Vereins Deutsche Schäferhunde in der Oststraße ausrichtete, jede Menge Kondition verlangt. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Vor einigen Tagen konnte man auf dem Hundeübungsplatz in der Oststraße in St. Ingbert den Eindruck bekommen, man sei bei einem Fußballspiel. Namen wie "Messi" oder "Gomez" wurden immer wieder laut gerufen. Eine starke Geräuschkulisse zusammen mit aufgeregten Menschen verstärkten diesen Eindruck noch. Doch was so planlos und chaotisch wirkte, konnte nur Nicht-Eingeweihte irritieren. Hundefreunde und -züchter kannten das Prozedere. Die Ortsgruppe St. Ingbert des Schäferhundevereins hatte zur Landesgruppenzuchtschau eingeladen und 110 Schäferhunde, mit zum Teil sehr fantasievollen Namen, und ihre Herrchen und Frauchen folgten dem Ruf. Dabei kamen die Teilnehmer aus ganz Europa, sogar aus Schweden und Serbien waren Hunde dabei.

Obwohl die Hunde das Treiben auf dem Platz gleichmütig hinnahmen, ging es bei dieser Veranstaltung nicht um deren Gehorsam. Entscheidend waren vielmehr das Aussehen, die Fitness und die Anatomie . Auch eine Zahnkontrolle erfolgte im Vorfeld der Veranstaltung. Es war gar nicht so selbstverständlich, dass die St. Ingberter Ortsgruppe des Vereins dieses Ereignis nach St. Ingbert holte. Hatte sie doch bis 2013 eine längere Durststrecke zu überstehen. Und nun gibt es wieder einen "tüchtigen Vorstand", wie Pressesprecher Karsten Both sagte.

Er räumte auch gleich mit dem Vorurteil auf, dass Schäferhunde aggressiv seien: "Schauen Sie sich um, wie friedlich es hier ist. Man muss den Hunden nur Beschäftigung bieten." Man lege bei der Zucht und dem Training sehr großen Wert darauf, dass die Schäferhunde verträglich, gut sozialisiert und nervenstark sind.

Sie dürfen sich auch, oder gerade bei so einer Veranstaltung, nicht verrückt machen lassen. Denn während sie brav neben ihrem "Menschen" innerhalb eines festgesteckten Ringes traben, laufen "ihre Animateure" außen um die Zuschauer, locken mit lauten Namensrufen, Rasseln, Mäusepfeifchen, Entenlockern oder Hasenklagern.

Gute Kondition ist nötig

"Der große Ring hier verlangt von den Hunden eine gute Kondition", so der Pressesprecher, "man sieht aber, dass die Hunde laufen wollen, aber auch die Aussteller haben einen speziellen Ehrgeiz." Das konnte man wohl behaupten, denn sie legten zum Teil mehr Strecke zurück als ihre tierischen Begleiter. Diese stellte sich in den Klassen Junghund und Jugend, getrennt nach Geschlecht, der Jury. Doch die so genannte Königsklasse sind die Gebrauchshunde, in der ein Tier mit der Klassifizierung "VA", was für Vorzügliche Auslese steht, schon mal so viel wert sein kann wie zwei Autos. Das Höchste, was ein Hund in St. Ingbert werden konnte war allerdings V1.

Der "König" in St. Ingbert ist ein Rüde, kommt aus Ostfriesland und heißt Yoker vom Pendler. Er hat optimale Brustverhältnisse, ist "gut bemuskelt", es stimmen die Lage der Kruppe sowie die Winkelungen der Hinterläufe und bei der Gangwerksprobe hatte er den gewünschten Vorschub. Ein entscheidender Vorteil war es für die Vierbeiner beim Wettbewerb auch, dass sie angesichts des Regens nicht wetterfühlig sind, wie Schirmherr OB Hans Wagner sagte. Trotz nicht ganz so optimaler Wetterbedingungen war die Schau aber aus Sicht der Organisatoren und der Teilnehmer eine sehr erfolgreiche Veranstaltung.

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