Auch das DRK braucht Hilfe

St Ingbert · Blutspende, Seniorenbetreuung, Essen auf Rädern; aber auch bei Notfällen und an internationalen Brennpunkten – nahezu überall ist das DRK im Einsatz. Bei der alle drei Jahre stattfindenden Versammlung des DRK-Kreisverbandes St. Ingbert wurde Bilanz gezogen.

 So sieht nach den Wahlen auf der Kreisversammlung des DRK das neue Präsidium aus. Foto: Cornelia Jung

So sieht nach den Wahlen auf der Kreisversammlung des DRK das neue Präsidium aus. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Alle drei Jahre findet die Versammlung des DRK-Kreisverbandes St. Ingbert statt. In der vergangenen Woche war es wieder soweit. Im Rotkreuz-Zentrum in St. Ingbert nahmen 43 von insgesamt 59 Stimmberechtigten teil, denen eine Fülle von Zahlen und Fakten in Form des Geschäfts- und Tätigkeitsberichtes und der Jahresrechnung, jeweils von 2011 bis 2013, vorgelegt wurde.

Günter Becker wies in seiner Begrüßung auf die Bedeutung der Organisation hin: "Überall auf der Welt ist das DRK an den Brennpunkten der Not im Einsatz, wurden Not gelindert und Menschenleben gerettet." Auch in Zukunft werde das DRK ein Hoffnungsanker bleiben, weshalb die Erwartungen nicht enttäuscht werden dürften, wie der Kreisvorsitzende sagte.

Doch auch vor Ort sind die Helfer im Einsatz und zeigen Präsenz unter anderem bei den Blutspendediensten, Veranstaltungen, der Seniorenbetreuung oder bei Notfällen. In fast jedem Dorf ist das DRK vertreten. "Im Kreisverband brauchen wir unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen", so Becker, "wir stehen auf einem gesunden und soliden Fundament." Nur die rückläufige Helferzahl macht dem Verband zu schaffen. Becker rief die Anwesenden auf, nicht zu resignieren: "Geht auf die Leute zu und macht ihnen deutlich, dass Helfen eine sinnvolle Tätigkeit ist." Eine Mitgliederwerbung habe bereits erste Erfolge gezeigt. Die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes, Margarete Schäfer-Wolf, machte deutlich, dass es auch hier zu Lande Not gebe, die in den seltensten Fällen offen zu Tage tritt. Sie sagte all jenen "Danke", die ohne viel Aufhebens helfen. 5000 Fördermitglieder, 56 Vollzeit- und 37 Teilzeitkräfte, 80 Fahrzeuge - das waren nur einige der Zahlen, die Kreisgeschäftsführer Roland Engel nannte. Unter dem Stichwort "Inklusion" hat sich die Behindertenarbeit zu einem umfangreichen Tätigkeitsfeld entwickelt.

511 Lehrgänge in drei Jahren

Auch die Seniorenberatung und der Hausnotruf wurden als wichtiges Geschäftsfeld genannt. Große Nachfrage gebe es beim betreuten Reisen, das es seit kurzem auch für Demenzkranke gibt. Essen auf Rädern, Krebsnachsorge, Seniorennachmittage und Krankenbesuche wurden stellvertretend für viele weitere Einsatzbereiche genannt, in denen man als Verein erfolgreich tätig ist. Großes Augenmerk wird auf die Jugendarbeit und Ausbildung gelegt, was das Durchführen von 511 Lehrgängen im Berichtszeitraum beweist.

"Das DRK wird in der Bevölkerung als staatlich finanzierte Selbstverständlichkeit gesehen, das keine Hilfe braucht", so Engel, "doch das ist ein Irrtum." Man sei sehr wohl darauf angewiesen. Engel freute sich, dass die Bevölkerung dem DRK beim Kleiderspenden die Treue hält. Neu hinzugekommen ist in den vergangenen Jahren die Rettungswache Mandelbachtal. Gersheim soll 2015 ein Rot-Kreuz-Haus erhalten.

Kreisschatzmeister Alfred Lindecke stellte mit der Jahresrechnung ein solides Zahlenwerk vor: "An den vielen Zahlen sieht man schon, dass wir kein kleiner Verband, sondern wie ein mittleres Unternehmen sind." Bei den anschließenden Neuwahlen des Präsidiums wurden die Mitglieder in ihren Ämtern bestätigt.

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