Arztbriefe werden bald nicht mehr in der Klinik getippt

St Ingbert · Die geplante Schließung des Bewegungsbades im Kreiskrankenhaus hat den DGB veranlasst, auf weitere Veränderungen hinzuweisen, die dort zu Lasten des Personals anstünden. Schon jetzt fehlten in der Klinik 60 Arbeitsplätze.

Nach der angekündigten Schließung des Bewegungsbades im Kreiskrankenhaus St. Ingbert befürchtet der DGB-Ortsverband St. Ingbert nun weitere Umstrukturierungen. Dieses Mal auf dem Rücken von Beschäftigten und Patienten. Dazu der Ortsverbandsvorsitzende Rainer Tobae: "Wir haben Informationen, dass beispielsweise der Schreibdienst, der unter anderem die Arztbriefe erstellt, ausgelagert werden soll. Es gibt offenbar weitere Umstrukturierungspläne, die eine Verschärfung der Personalsituation befürchten lassen." Schon heute fehlten im Kreiskrankenhaus nach Berechnungen der Gewerkschaft Verdi etwa 60 Arbeitsplätze , insbesondere das Pflegepersonal arbeite an der Grenze seiner Belastbarkeit. "Oberste Priorität im Interesse von Beschäftigten und Patienten müssen jetzt Maßnahmen genießen, die eine ausreichende Personalausstattung sichern", so Tobae. Weitere Investitionen in die Zukunft des Hauses seien erforderlich, dazu müsse das Saarland die Senkung der Investitionszuschüsse für die Krankenhäuser im Land zurücknehmen. Der DGB fordert die Geschäftsführung des Kreiskrankenhauses auf, die Öffentlichkeit über die Vorhaben zu informieren. Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser darf aus Sicht des DGB weder zu einer Verschlechterung des Leistungsangebotes noch zu einer noch höheren Belastung der Beschäftigten führen. Insgesamt gehe es darum, das Kreiskrankenhaus als ein leistungsstarkes Akutkrankenhaus für die Menschen in der Region zu erhalten und für die Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen zu sichern, so Tobae. Offensichtlich sei es so, dass alle die an einem solchen Krankenhaus Interesse haben, dafür kämpfen müssen. Der DGB erwarte auch, dass der Saarpfalz-Kreis als Eigentümer in diesem Sinne tätig werde.

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