Appell aus St. Ingbert: Kleinflächige Tarif-Waben müssen weg

St Ingbert · Eine Attraktivitätssteigerung für Busse und Bahnen ist Ziel einer Resolution, die der St. Ingberter Stadtrat an Landtag und Landesregierung richtet. Diese sollen Geld für kundenfreundlichere Tarife bereitstellen.

Bevor die St. Ingberter Stadträte in die Sommerpause gegangen sind, haben sie in ihrer letzten Stadtratssitzung (wir berichteten) noch eine Resolution verabschiedet. Dabei geht es um die Mehrfachwabe St. Ingbert . Die Resolution richtet sich an den Landtag des Saarlandes , die saarländische Landesregierung und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr im Saarland. Die Stadt St. Ingbert fordert die Genannten auf, die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen, um durch eine deutliche Vergrößerung der Waben, die Entwicklung einer attraktiven Preistabelle sowie zielgruppenorientierter Tarife den saarVV-Tarif und damit den gesamten saarländischen Nahverkehr wieder zum Erfolgsmodell zu machen

Gleichklang mit dem Kreis

Im Mai hatte sich der Stadtrat dafür ausgesprochen, zusammen mit dem Saarpfalz-Kreis eine gemeinsame Resolution zur Änderung der Tarifstruktur im Saarland zu erarbeiten. Der Saarpfalz-Kreis hat, so die Stadtverwaltung, jedoch mitgeteilt, dass sich der zuständige Ausschuss nicht zu einer gemeinsamen Resolution habe durchringen können. Einer Nennung des Kreises und der Stadt St. Ingbert quasi "auf Augenhöhe" sei nicht zugestimmt worden. Aus diesem Grunde hat die Stadtverwaltung die Resolution leicht modifiziert, so dass nun sowohl der Stadtrat St. Ingbert als auch der Kreistag des Saarpfalz-Kreises jeweils eine "inhaltsgleiche Resolution" an die Landesregierung verfasst haben.

Die Familien-Partei sieht das Wabensystem mit Blick auf die Erfahrungen der letzten Jahre speziell für St. Ingbert , dessen Attraktivität und Nutzen für die Kaufmannschaft kritisch. "Es besteht dringender Handlungsbedarf", teilt Lothar Reiß, Sprecher im Ausschuss für Stadtentwicklung, in einer Pressemitteilung mit. Die für Kreis und Stadt zugeschnittenen kleinflächigen Waben, teils auch Leerwaben, würden laut Reiß die Nutzung des ÖPNV für seine Kunden eher unattraktiv machen. "Das saarländische Erfolgsmodell ÖPNV bedarf einer dringenden Überarbeitung. Hier ist die Landesregierung in der Pflicht, dem Ganzen ein neues Gesicht zu geben, gar einen neuen Stempel aufzudrücken, frei nach dem Motto "Großes entsteht im Kleinen"." Zur Förderung und Akzeptanz seien laut der Familien-Partei aufeinander abgestimmte Fahrplanangebote und nutzerfreundliche Fahrpreise für die gesamte Region Saarland das Gebot der Stunde und nicht nur begrenzt auf den Großraum Saarbrücken.

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