Anwohner fürchten um ihre Parkplätze

St Ingbert · Überraschung am Rande der jüngsten Ortsratssitzung: Einwände von Anwohnern der Albert-Weisgerber-Allee bringen womöglich feststehende Pläne für neue Bushaltestellen am Leibniz-Gymnasium ins Wanken.

 Gerhard Mörsch (Zweiter von rechts) hörte sich die Argumente der Anwohner der Albert-Weisgerber-Allee gegen eine Verlegung der derzeitigen Bushaltestellen an. Foto: Cornelia Jung

Gerhard Mörsch (Zweiter von rechts) hörte sich die Argumente der Anwohner der Albert-Weisgerber-Allee gegen eine Verlegung der derzeitigen Bushaltestellen an. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Vor der jüngsten Sitzung des Ortsrates St. Ingbert-Mitte wurde bei einem Vor-Ort-Termin am Leibniz-Gymnasium auch über die Zukunft des Kriegerdenkmals beraten (wir berichteten). Viele Anwohner waren gekommen. Doch diese interessierte neben der Gestaltung der Grünanlage noch viel mehr, wie die Planungen zur Verlegung der Bushaltestellen ab dem neuen Schuljahr aussehen werden.

Wie Gerhard Mörsch, Dezernent für Umwelt, Bildung und Bauen beim Kreis, sagte, haben der Stadtrat und der Kreistag über zwei Vorzugsvarianten abgestimmt. Ende 2015 habe der Kreistag entschieden, dass der Bau Sache der Stadt sei, die in diesem Fall Straßenbaulastträger sei. Im Frühjahr erfolgte die erste Ausschreibung, die jedoch wegen der Kostenvorstellung nicht erfolgreich war. Auch in Absprache mit den Anwohnern war aber noch vom Kreis ein Planungsvorschlag erarbeitet worden, der anstatt der Bushaltestelle vor dem Anwesen Albert-Weisgerber-Allee 3 diesen Haltepunkt direkt unterhalb des Haupttreppenaufgangs der Schule an der Grünanlage vorsieht.

Die Busse der Gegenrichtung sollen demnach in Nähe der Bäckerei vor den Grundstücken Nummer 22 und 24 halten - statt vor dem Kindergarten. Diese Idee teilten die Anwohner aber nicht. Ihr Argument: Wenn die Pläne so umgesetzt würden, dann bliebe kein Platz mehr für die Anwohnerparkplätze. Mindestens 15 Parkplätze fielen weg für eine Bushaltestelle, die am Tag nur kurze Zeit genutzt werde. Mörsch war von solchen Hinweisen überrascht, habe es doch auch zur Klärung dieser Frage zwei Treffen mit den Bürgern gegeben. Prompt kam der Hinweis, die Belange der "falschen" Anwohner berücksichtigt zu haben. Wahrscheinlich jener, vor deren Türen derzeit die Bushaltestellen sind, und nicht von dort, wo sie künftig geplant seien.

Mörsch sagte, dass hinter den Zeichnungen eine fundierte Planung stecke und man die Haltestellen nicht überall errichten könne, da für diese eine gewisse Größe vorgehalten werden müsse. Der Baudezernent zeigte aber auch Verständnis für die Situation der Anwohner. Er werde der Stadt St. Ingbert vorschlagen, noch einmal das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen, und versuchen, die Planungen zu stoppen. Damit werde das Verkehrsgutachten zwar ad absurdum geführt, aber man könne auch jede Menge Geld durch eine eventuelle Nicht-Verlegung der Haltestellen sparen, wenn diese keinen größeren Nutzen bringe.

Für den Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums, Erik Brill, hat die Sicherheit seiner Schüler Priorität. Von ihnen wird es dort nach Zusammenlegung der beiden Schulstandorte in der Koelle-Karmann-Straße im neuen Schuljahr insgesamt 750 geben. Davon werden 150 Fünftklässler sein. Von der Gesamtschülerzahl würden rund drei Viertel mit dem Bus fahren. Auch er sei aber dafür, die Auswirkungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten.

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