Anpacken für die Hochschule

St Ingbert/Neunkirchen · Der Zeitplan ist eng. Ein altes Verwaltungsgebäude in Neunkirchen soll in wenigen Monaten tauglich für die Akademie der Saarwirtschaft werden. Die wird dann St. Ingbert verlassen (wir berichteten).

 Viele Jahre war das künftige Domizil der Berufsakademie in Neunkirchen ein Verwaltungsgebäude von Saarstahl. Foto: Willi Hiegel

Viele Jahre war das künftige Domizil der Berufsakademie in Neunkirchen ein Verwaltungsgebäude von Saarstahl. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Die zweitgrößte Stadt im Land wird Hochschulstandort. Der geplante Umzug der ASW-Berufsakademie-Saarland von St. Ingbert nach Neunkirchen soll diesen Schritt zum Jahreswechsel besiegeln. Einziehen wird die privatwirtschaftlich getragene Bildungseinrichtung im ehemaligen Verwaltungsgebäude von Saarstahl am Kohlwaldaufstieg (s. Grafik), wo am 6. Januar 2014 der Lehrbetrieb aufgenommen werden soll (wir haben berichtet).

Eigentümer des Gebäudes ist seit Ende April die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Neunkirchen (GSG). Geschäftsführerin Elke Wagner weiß, dass bis zum geplanten Übergabetermin Ende Dezember noch viel zu tun ist. "Wir sind im Moment noch bei Abbrucharbeiten", sagt sie. Ein wichtiges Thema sei die Sanierung des alten Flachdaches. Hier überlege man, ob es zum Steildach umgebaut wird oder nicht. Die nächsten Schritte sind Sanitär- und Elektroinstallationen, Trockenbau sowie Fliesen und andere Bodenbeläge. Ziel war es - auch aus Kostengründen - möglichst viel zu erhalten und am Grundriss wenig zu verändern. "Es gab schon große Räume im Gebäude und tragende Wände haben wir erhalten", so Wagner. Es müssen teilweise Fenster ausgetauscht werden, ein Personen- und ein Lastenaufzug werden modernisiert und die Heizungsanlage (Fernwärme) überprüft. Die Fassade wird mit einem Wärmedämm-Verbundsystem energetisch auf den neuesten Stand gebracht.

Im Erdgeschoss soll es ein großzügiges Foyer, ein Studierendensekretariat, eine Bibliothek, IT-Räume und Aufenthaltsräume für die Studenten geben. Im ersten Stock des 1958 in Massivbauweise errichteten Gebäudes sollen insgesamt zehn Funktionsräume entstehen, darunter ein großer Hörsaal für über 100 Personen. Im zweiten Obergeschoss wird es acht Hörsäle und drei Dozentenräume geben. Das dritte Obergeschoss soll die Verwaltung der Hochschule, vier Computerräume und einen Seminarraum beherbergen. "Die reinen Baukosten belaufen sich auf drei Millionen Euro", erklärt die GSG-Geschäftsführerin. Dabei ist es ihr wichtig zu betonen, dass es sich bei den Investitionen nicht um Steuergelder handelt sondern um Erträge, welche die Gesellschaft selbst erwirtschaftet hat. Wenn das Gebäude schlüsselfertig und damit bereit zur Einrichtung an die ASW übergeben wird, bietet es eine Nutzfläche von 3800 Quadratmetern und soll bis zu 600 Studenten Raum bieten. Elke Wagner ist zuversichtlich, dass der Zeitplan bei diesem ambitionierten Projekt eingehalten werden kann. "Das kann natürlich nur funktionieren, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen." So seien beispielsweise auch Mitarbeiter von Saarstahl und von Wolfanger-Umweltservice, dem zwischenzeitlichen Besitzer des Gebäudes, sehr kooperativ. Das sei unbezahlbar, wenn es beispielsweise darum gehe, den Verlauf von Leitungen festzustellen oder herauszufinden, wie welche Anlage im Haus verschaltet ist. "Es ist eine große Herausforderung für uns alle, aber bisher funktioniert alles reibungslos." Angesichts der Investitionskosten zeigt sich Elke Wagner erfreut, mit dem solventen Mietpartner ASW einen Vertrag über zehn Jahre abgeschlossen zu haben - Option auf Verlängerung inklusive.

gsg-nk.de

asw-berufsakademie.de

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Auf einen BlickDie Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Neunkirchen (GSG) existiert seit 1926. Sie verwaltet rund 2000 eigene Wohnimmobilien und etwa 450 für private Eigentümer im gesamten Stadtgebiet. Gesellschafter sind die Kreisstadt Neunkirchen mit zwei Dritteln und die Sparkasse Neunkirchen mit einem Drittel Anteil am Stammkapital von drei Millionen Euro. Die Bilanzsumme beläuft sich auf 42 Millionen Euro. Geschäftsführerin ist Elke Wagner. spe

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