Annegret Leiner erhält Albert-Weisgerber-Preis

St Ingbert · Der Albert-Weisgerber-Preis für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert geht am kommenden Freitag an Annegret Leiner. Damit entschied sich die Jury – bereits in diesem Juli – für eine Malerin der abstrakten-expressiven und emotionsgeladenen Bildsprache.

 Annegret Leiner Foto: Dieter Wirth

Annegret Leiner Foto: Dieter Wirth

Foto: Dieter Wirth

Am kommenden Freitag wird Annegret Leiner im Rahmen einer offiziellen Feierstunde mit dem Albert-Weisgerber-Preis für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert ausgezeichnet. Die Entscheidung für die 1941 geborene Künstlerin, die seit Mitte der sechziger Jahre in Saarbrücken lebt und arbeitet, fiel bereits im Juli dieses Jahres. Die Fachjury würdigte Annegret Leiner für "ihr herausragendes Kunstschaffen". Leiners Lebenswerk zeichne sich in den fünf Jahrzehnten kontinuierlichen Wirkens durch hohe Qualität und Individualität aus. Ausgehend von figurativen und gegenständlichen Bildkonzepten zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn befreite Annegret Leiner Farbe und Linie zunehmend aus ihrer engen Bindung zur Gegenstandswelt und gelangte zu einer freien malerischen Geste, die zum zentralen Motor ihrer Bilderfindungen wurde. Die Loslösung von der äußeren Realität mündete in eine zunehmend abstrakt-expressive Bildsprache , die in ihrem aufwühlenden und spontanen Impetus die Nähe zur Kunst des Informel bekundet. Ab den 1980er Jahren trat Annegret Leiner im Medium von Malerei und Zeichnung mit betont gestisch- expressiven Figurationen an die Öffentlichkeit. Es entstanden Bilder, in denen sich die Künstlerin wesentlichen Fragen der menschlichen Existenz und des Daseins widmete. Im Spannungsfeld von Figuration und Abstraktion agierend, entwickelt Leiner eine Liniensprache voller Vitalität und Kraft, die in ihrer Unmittelbarkeit und Heftigkeit existenzielle Erfahrungen und Befindlichkeit evoziert. Fragmentarische Elemente der realen Wirklichkeit verbinden sich in Leiners jüngsten Arbeiten in mitunter irritierender Durchdringung mit dem emotionsgeladenen Gestus ihrer Malerei. Die Bruchstücke unserer Wahrnehmungswelt fügen sich im Wechselspiel von heftiger Gebärde und Zonen der Ruhe zu abstrakten Bildräumen, die ästhetische Potenziale und innerliche Erlebnisse freisetzen.

Die Verleihung des Albert-Weisgerber-Preises für Bildende Kunst an Annegret Leiner findet am Freitag, 13. November um 19 Uhr, in der Stadthalle St. Ingbert statt. Der Eintritt ist frei. Die Laudatio spricht Ingeborg Koch-Haag.

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