Ausstellung Bilder laden in der Galerie KA zum Dialog ein

Homburg/St. Ingbert · Unter dem Titel „Anders ist anders“ stellt derzeit eine syrisch-deutsche Künstlergruppe ihre Werke im St. Ingberter VHS-Zentrum aus.

 Konrad Schäfer präsentiert die Werke der Künstlergruppe den Besuchern der Ausstellung in der Galerie KA, darunter Marika Flierl und Hans Wagner (vorne von links).

Konrad Schäfer präsentiert die Werke der Künstlergruppe den Besuchern der Ausstellung in der Galerie KA, darunter Marika Flierl und Hans Wagner (vorne von links).

Foto: Selina Summer

Drei völlig unterschiedliche Künstler sind es, die sich zu einer Ausstellung in der Galerie KA in der Kolhlenstraße in St. Ingbert zusammengefunden haben. Der St. Ingberter Konrad Schäfer ist Autodidakt und bringt seine Kunst direkt und intuitiv auf die Leinwand. „Ich finde beim Malen die Formulierung“, erklärte er den Besuchern bei der Betrachtung seiner Werke. Im Gegensatz dazu plant der Syrer Sultan Ghazal seine Bilder im Detail. Er ist inspiriert von der großen Zeit des Kinos, gestaltet Szenen und Plakate zu fiktiven Filmen. Seine Ausbildung schloss er am Adham Ismael Fine Arts Center in Damaskus ab. Im Anschluss arbeitete er als Filmemacher bei einem syrischen Kinderkanal und stellte unter anderem in der „Church of Holy Cross“ in Damaskus aus. Die dritte der Runde ist Sonia Sef Aldin. Die aus Idleb in Syrien stammende Künstlerin studierte dort an der Kunsthochschule und arbeitete elf Jahre als Kunsterzieherin an einer Grundschule. Ihre Bilder wurden im Saarland und in Trier bereits in mehreren Ausstellungen gezeigt. Sie und Ghazal kamen beide vor drei Jahren nach Deutschland. Sonia Sef Aldin malte in der ersten Zeit, was sie im Krieg erlebte. In Deutschland faszinierte sie jedoch die Natur und so schwangen ihre Bilder zu Landschaftsszenen um. Die Ausstellung zeigt, wie unterschiedlich die Schöpfer der Werke sind. Aber auch wie gut verschiedene Stile zusammenpassen. Skizzen und Zeichnungen wechseln sich mit aufwendigen, mit dem Spachtel aufgetragenen Acrylgemälden ab.

Marika Flierl, Leiterin der St. Ingberter Volkshochschule, ist von der Ausstellung begeistert. „Sie passt besonders gut an diesen Ort, an dem auch viele Integrationskurse stattfinden. Die Leute aus den offenen Programmen treffen mit denen der Sprachprogramme zusammen, und die Bilder laden zum Dialog ein.“

In den Pausen genauso wie als Bestandteil des Sprachunterrichts könne die Ausstellung besichtigt werden. Dadurch steige nicht nur der Wortschatz, sondern es werde auch eine emotionale Ebene angesprochen, die Empathie und Kommunikation fördert. „Türen im Kopf, die geöffnet werden“, nannte es Flierl.

St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner eröffnete die Ausstellung am vergangenen Montag, und auch er ist fasziniert von der Vielfalt der Werke und der unterschiedlichen Herangehensweise der Künstler. Wo etwa Konrad Schäfer mit ausdrucksstarken Skizzen arbeitet und nur sparsam Farben nutzt, malt Sonia Sef Aldin ohne jegliche Vorzeichnung in bunter Detailverliebtheit. Schäfers Werke haben kleinere Formate, im Gegensatz zu den großen Exponaten von Sultan Ghazal. Als besonderer Hingucker sind außerdem zwei Werke des befreundeten Künstlers Eyas Jaafar in das Programm aufgenommen worden.

Die Ausstellung ist noch bis zum Freitag, 29. März, in der Galerie KA in St. Ingbert in der Kohlenstraße 13 zu sehen. Der Eintritt ist frei, die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und sowie Freitag von 8 bis 12 Uhr. Preislisten für die Kunstwerke liegen in der Galerie aus.

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