Verkehr Wenn die (grüne) Welle bricht

St. Ingbert · Nicht selten bremst eine Ampel in der Poststraße den Verkehrsfluss aus, was viele Autofahrer in St. Ingbert ärgert. Leser-Reporter hinterfragen deren Schaltung und ihren Sinn. Die Stadt sagt eine Prüfung zu.

 Diese Ampel in der Poststraße unterbricht die grüne Welle und wird auch dann rot, wenn niemand die Straße queren will. Viele Autofahrer müssen unnötig abbremsen, obwohl es keinen Grund dafür gibt.

Diese Ampel in der Poststraße unterbricht die grüne Welle und wird auch dann rot, wenn niemand die Straße queren will. Viele Autofahrer müssen unnötig abbremsen, obwohl es keinen Grund dafür gibt.

Foto: Cornelia Jung

Wer reitet als motorisierter Kraftfahrer in der Stadt nicht gern auf einer grünen Welle. Rote Ampeln werden dann manchmal als Ausbremser gesehen, obwohl sie für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sorgen. Und an vielen Stellen sind diese Lichtsignalanlagen sinnvoll nötig und haben die nötige Akzeptanz. An Stellen, wo selten Personen über die Straße gehen, sorgen teilweise Bedarfsampeln für das sichere Überqueren der Straße.

Aber es gibt auch Verkehrsregelungen, deren Sinn sich für Fahrzeugführer nicht erschließen. So zum Beispiel die Ampel in der Kirchstraße. „Nicht nur ich verstehe diese Ampelschaltung nicht“, schreibt beispielsweise Leser-Reporterin Gisela Barthruff, „Diese Ampel zwingt Autofahrer ständig, bei Rot zu halten, obwohl keine Fußgänger die Straße überqueren möchten. Abends und am Wochenende ist die Ampel genauso geschaltet. Niemand, weit und breit, möchte über die Straße, die Autos müssen anhalten und wieder anfahren. Wegen der ganzen Abgase, die dadurch produziert werden, kann ich das nicht nachvollziehen.“ So wie sie werden die Fahrer, die bei Grün von der Kreuzung Rickert-/Poststraße kommen, an der genannten Stelle zum Anhalten gezwungen, obwohl niemand über die Straße will. Auch ein im Behindertenfahrdienst der Lebenshilfe tätiger Fahrer, der fast täglich diese Stelle in den frühen Morgenstunden passiert, versteht nicht, warum an diesem Platz keine Bedarfsampel steht, die dann betätigt wird, wenn wirklich jemand über die Straße möchte. Wir haben bei der Stadtverwaltung nachgefragt. „Seit vielen Jahren ist es in St. Ingbert ein politisches Ziel, die Poststraße für Fußgänger gut passierbar zu machen“, so Pressesprecher Peter Gaschott, „die Poststraße ist die Grenze zwischen zwei Teilen der Stadt. Damit die Straße aber nicht als Grenze wahrgenommen wird, sollte sie von Fußgängern leicht zu überqueren sein.“ Andererseits hätten aber auch die Autofahrer ihr Recht auf einen flüssigen Straßenverkehr. „Deshalb haben wir eine durchgängige grüne Welle durch die Poststraße. Eine Bedarfsampel müsste man in diese grüne Welle eingliedern, was technisch schwierig ist.“ Doch diese grüne Welle scheint an jener Ampel gestört zu sein, denn nicht selten werden Autofahrer dort trotz vorangegangener Grünphase zum Stillstand gezwungen. „Wenn die grüne Welle da ist, ist diese Ampel unkritisch“, so Gaschott. Er werde die Kritik an die zuständige Abteilung im Rathaus mit der Bitte um Prüfung weitergeben. Für die Kraftfahrer hat er aber einen generellen Tipp: „Wer St. Ingbert nur von West nach Ost queren will, für den bietet es sich an, den inneren Ring über die Wollbachstraße zu nehmen.“

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