AMG-Schüler lernen bessere Selbstwahrnehmung

St. Ingbert · Im Prozess des Erwachsenwerdens müssen junge Menschen die Signale ihres eigenen Körpers verstehen lernen. Ein Programm zur Körperwahrnehmung hilft Schülern des Albertus-Magnus-Gymnasiums dabei.

St. Ingbert. Das Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert praktiziert seit einigen Jahren soziale Arbeit über das Netzwerk "Limes", das aus dem Lions-Quest-Programm (Hilfe beim Erwachsenwerden), der Mediation (Verfahren zur Streitschlichtung für Schüler) und der Schoolworkerin besteht. Dieses soziale Zusammenwirken gehört zum Leitbild des Gymnasiums, das zur Gemeinnützigen St. Dominikus-Schulen GmbH gehört.

Innerhalb dieses Programms finden auf Anregung und mit Betreuung der Schoolworkerin Christine Sinnwell präventive Projekte im Bereich der Suchtprävention (Klassenstufe 7), Gewaltprävention (Klassenstufe 8) und aktuell Körperwahrnehmung statt.

"Fühl dich wohl in deinem Körper" wird zurzeit in allen Neunerklassen durchgeführt, und zwar getrennt nach Mädchen und Jungen, "weil jahrelange Erfahrungen zeigen, dass beide Seiten andere Bedürfnisse haben", so Schoolworkerin Christine Sinnwell. Sinn dieses Projektes ist es, Schüler darüber zu informieren, wohin sie sich wenden können, wenn sie Fragen zum Thema Körper, Stressabbau und Essverhalten quälen. Karin Heid-Schuck, Bernd Sedat (beide Sozialarbeiter) und Anne-Michael Moritz (Ärztin des Gesundheitsamtes) vermitteln Wissen, informieren über das Thema Essstörungen, geben Tipps, wie man im Schulalltag mit Stress umgeht und für sein Wohlbefinden Strategien entwickeln kann.

Schoolworkerin Sinnwell: "Gerade mit den Schülerinnen und Schülern dieser Altersstufe haben wir eine Zielgruppe vor Augen, die sich altersbedingt viel mit dem eigenen Körper beschäftigt. Sie sollen für den eigenen Körper sensibilisiert werden. Ein Schwerpunkt ist die Wahrnehmung und Würdigung der eigenen Stärken und Fähigkeiten, so dass sich Betroffene mit anderen Augen sehen lernen, um damit Stress, Schwierigkeiten und innere Konflikte zu bewältigen."

Am Ende des Projekts wird angeboten, über die Situation beider Gruppen (Jungen und Mädchen) zu informieren, auch in Einzelgesprächen, um damit das Verständnis für den jeweils anderen zu wecken. Die Angebote sind für alle Schüler kostenlos in Anspruch zu nehmen über das Gesundheitsamt, speziell den sozialen und jugendärztlichen Dienst. Mail: Karin.Heid-Schuck@saarpfalz-kreis.de; anne-michaela.Moritz@saarpfalz-kreis.de.

Schülerinnen der Klassenstufe 9 begrüßen das Projekt und bewerteten es als sinnvoll. "Ich denke, das war eine gute Gelegenheit, um über Essstörungen wie beispielsweise Magersucht etwas Neues zu erfahren", so Clara. "Ich habe mehr über Essstörungen erfahren, als man in den Medien zu Gesicht bekommt. Da auch die Hintergründe einer Erkrankung gezeigt werden, kann man sich viel besser in die Situation einer Betroffenen hineinversetzen", erklärt Anne. red

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