Am Ende werden die Vierbeiner immer belohnt
St Ingbert · Die Rettungshundestaffel des Malteser Hilfsdienstes übte am Wochenende im Alten Hallenbad in St. Ingbert.
Am Samstag übte die Rettungshundestaffel des Malteser Hilfsdienstes in St. Ingbert. Für diese war es ein Glück, dass die neun Tiere in dem verwinkelten Gebäude des Alten Hallenbades mit vielen Räumen und Nischen ihre Ausbildung vervollkommnen konnten. "Solche verlassenen Gebäude bekommen wir nicht oft angeboten", sagte Tina Schwarz, die mit zwei Hunden dabei war. Ihre zwei Jahre alte Stafford-Hündin Pepper ist noch in der "Lehre". Milo, ein Stafford-Husky-Mix, ist acht Jahre alt und bereits geprüft. Beide Hunde sind ursprünglich aus dem Tierheim und als Listenhunde geführt. Die landläufig "Kampfhunde" titulierten Tiere sind in den richtigen Händen nicht gefährlicher als manch anderer Hund und füllen ihre Aufgabe als Personensuchhunde gewissenhaft aus. Nicht weil sie Menschen lieben, wie ihr Frauchen sagt, sondern weil sie Vergnügen an der für sie spielerischen Arbeit haben und wissen, dass es am Ende eine Belohnung gibt. "Sie würden bis zum Umfallen suchen", weiß Schwarz. So weit gingen am Wochenende auch der Labrador, der Golden Retriever, die Mischlingshunde und ein Hovawarth im Alter von drei Monaten bis zehn Jahren nicht. Doch die Konzentration auf die Gerüche ist anstrengend, so dass die Kerntemperatur der Hunde bis zu drei Grad steigt.
Zwei Mal in der Woche, für bis zu 15 Stunden, treffen sich die Malteser mit ihren Flächensuch- und Man-Trailer-Hunden, die entweder "Vermisste" in Gebäuden suchen oder eben mit einer Geruchsprobe auf eine Spur einer "gesuchten Person" gesetzt werden. "Es ist ein anspruchsvolles Hobby", sagt Harry Stanka, Leiter der Rettungshundestaffel. "Ein Ehrenamt", ergänzt seine Frau. Es kostet Zeit. Idealerweise haben deshalb nicht nur die Hunde Spaß an ihrer Ausbildung, sondern auch beide Ehepartner. So wie Jörg Bott, den das "Rettungshunde-Virus" vor vier Jahren kurz nach seiner Frau erfasst hat. Ihr Hund, ein Pflegefall, brauchte eine sinnvolle Beschäftigung. Eine Freundin empfahl die Rettungshundestaffel. Im wöchentlichen Motivationstraining werden Gehorsam, Unterordnung und Verweis geübt. Im vergangenen Jahr wurde die Gruppe zu drei Einsätzen gerufen, einer davon in St. Ingbert. Stankas tierischer "Kollege Sam" geht dieses Jahr gesundheitsbedingt in Rente, doch auch er kommt am Samstag kurz zum Einsatz. "Das ist eine ganz natürliche Auslastung für den Hund. Er ist ein Jäger mit einer guten Nase und einem ausgeprägten Willen. Das machen wir uns zu Nutze, um Menschen zu suchen", sagt er.