Altes Eisen, hölzerne Pferde

St Ingbert · Chrom, PS und Benzingeruch bilden eine Mischung, die anziehend wirkt: Zum 31. Mal steht in St. Ingbert am 25. Juni das Oldtimertreffen auf dem Programm. Am gleichen Tag läuft nach dem Treffen die „Holzpferd-Aktion“ der Albertus-Magnus-Realschule.

 „Gemeinsam was bewegen“ wollen Stadt, Stadtmarketing und die Albertus-Magnus-Realschule (von links): Julia Haberer-Settele, Thomas Bonerz, Petra Scholl und Thomas Debrand. Foto: Jung

„Gemeinsam was bewegen“ wollen Stadt, Stadtmarketing und die Albertus-Magnus-Realschule (von links): Julia Haberer-Settele, Thomas Bonerz, Petra Scholl und Thomas Debrand. Foto: Jung

Foto: Jung

. Wenn an noch nicht der Einheitsnorm verfallenen Karosserien Chrom und Lack blinken und blitzen und gestandene Männer in St. Ingberts Fußgängerzone ins Schwärmen über PS und Baujahr kommen, dann ist Oldtimertreffen . In diesem Jahr findet es das 31. Mal in Kaiser- und Ludwigstraße am Samstag, 25. Juni, von 11 bis 16 Uhr statt.

Nachdem die Teilnehmer ein gemeinsames Frühstück eingenommen haben, schickt Oberbürgermeister Hans Wagner die rund 100 Autos und Motorräder auf eine Ausfahrt in die Biosphärenregion. In den Vorjahren hatte es eine Rallye gegeben, doch auf diese wird aus organisatorischen Gründe verzichtet. "Die Akteure, die das Treffen vor 31 Jahren ins Leben gerufen haben, gibt es nicht mehr. Da hat sich auch schon die Frage gestellt, ob wir es überhaupt noch am Leben halten", sagt Wirtschaftsförderer Thomas Debrand, "doch die Leute wollen es und so haben wir mit viel Initiative und Ideen überlegt, wie wir dem Oldtimertreffen noch Klasse geben können, so dass es trotzdem noch interessant für Fahrer und Zuschauer ist."

Petra Scholl vom Stadtmarketing kann dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen: "Dadurch, dass sie nicht mehr so lange unterwegs sind, sind die Fahrzeuge vormittags eine Stunde länger da und nach der Tour, so gegen 13 Uhr, eine Stunde eher als sonst zurück." So bliebe für die Besucher mehr Zeit zum Schauen und zum Fachsimpeln mit den Besitzern der motorisierten alten "Schätzchen".

Wie jedes Jahr wird es auch wieder Pokale für das älteste Auto, das älteste Motorrad , den ältesten Teilnehmer, die weiteste Anreise und die stärkste Mannschaft geben. Wenn alles klappt, ist sogar ein "Hundertjähriger" dabei, was sich nicht auf den Fahrer, sondern seinen vierrädrigen Begleiter bezieht. Ebenso werden ein Chevrolet Master Six Coupé von 1934, ein Buick 50 Super und ein Renault 4 CV, das "Cremeschnittchen", die Blicke der Passanten und Besucher auf sich ziehen. Im Bereich der Alten Kirche wird die Veranstaltung ab 10 Uhr von der Band "J.R & The Screamers" musikalisch begleitet.

Um Pferdestärken der etwas anderen Art geht es am selben Tag bei der "Holzpferdaktion" der Albertus-Magnus-Realschule, einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Anschluss ans 31. Oldtimertreffen . Mit Ideen, viel Engagement bei der Sponsorensuche und handwerklichem Geschick haben Schüler und Lehrer 25 (fast lebensgroße) stabile Holzpferde gebaut, die derzeit in verschiedenen St. Ingberter Geschäften zu bewundern sind. Bei der farblichen Gestaltung waren den Schülern keine Grenzen gesetzt. 17 hölzerne Vierbeiner werden an St. Ingberts Kindergärten und -tagesstätten übergeben, acht gehen am 25. Juni ab 16 Uhr in die Versteigerung, deren Erlös der Patenstation der AMR in Uganda zugute kommt.

Der Einsteigerpreis für ein standfestes, sogar vom Tüv "gechecktes" Pferd liegt bei 300 Euro. Durch Zufall fallen sowohl Versteigerung als auch Oldtimertreffen zusammen. "Wir schauen immer, dass wir in St. Ingbert gemeinsam was auf die Beine stellen, da hat das mit der Anfrage der Schule gerade supergut gepasst", freut sich Thomas Debrand über noch mehr Leben in der Stadt. Auch für Thomas Bonerz hat dieser Tag, an dem die Pferde endlich ihr neues Zuhause finden werden, seinen ganz eigenen Charme. "Das passt", findet der Rektor der AMR.

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