Als noch zehn Mann per Pumpe löschten

St Ingbert · Die St. Ingberter Feuerwehr ist 150 Jahre alt. Eine Ausstellung im Rathaus-Kuppelsaal zeigt anhand historischer Dokumente, Geräte, Kleidung und Fotos, wie sich Ausstattung und Anforderungen gewandelt haben.

 Die Glanzstücke der Ausstellung sind die restaurierten Feuwehrgerätschaften, wie diese große Handlöschpumpe um 1900. Foto: Jung

Die Glanzstücke der Ausstellung sind die restaurierten Feuwehrgerätschaften, wie diese große Handlöschpumpe um 1900. Foto: Jung

Foto: Jung

. Aus Anlass des 150. Geburtstages der Feuerwehr St. Ingbert ist jetzt die Ausstellung "Feuerwehr im Wandel der Zeit" im Kuppelsaal des Rathauses. Gezeigt werden historische Meldesysteme, Urkunden, Bilder, Löschgeräte-Oldies, Schutzanzüge, Geschenke befreundeter Wehren, aber auch Helme und eine Dokumentation der Arbeit der Jugendfeuerwehr. Zur Eröffnung am Sonntag verwiesen Löschbezirksführer Wolfram Zintel und Nikolaus Lang von der Alterswehr auf die 800 Stunden Arbeit, die in der Sichtung der Materialien, der Restaurierung und dem Aufbau der Exponate stecken.

"Es ist großartig, was ihr geleistet habt, nicht nur während des Jubiläumsjahrs, sondern auch in den vergangenen Jahrzehnten", sagte Oberbürgermeister Hans Wagner, "wenn man die hier ausgestellte Technik sieht, merkt man, was für eine Entwicklung die Feuerwehr genommen hat." Die große Handpumpe vom Beginn des 20. Jahrhunderts beispielsweise musste von bis zu zehn Mann bedient, die Schlauchhaspel von 1890 von zwei Feuerwehrleuten gezogen werden. Noch mehr als heute schien deren Arbeit von "Manpower" geprägt zu sein, wovon auch die vielen Pokale in der Mitte der Ausstellung zeugen. Damals achtete man noch viel mehr auf die Leibesertüchtigung, spielte erfolgreich miteinander Fußball oder fuhr Ski-Alpin.

In einigen Vitrinen findet man Rechnungen, Korrespondenz oder auch Dokumentationen verschiedener Einsätze - wie die Überschwemmung der Handballhalle, der Grasbrand auf einem Bahndamm, natürlich der Großeinsatz beim Kirchenbrand 2007 oder auch der Brand der St. Ingberter Schnapsfabrik 1966 mit 200 000 Litern Weindestillat. Edgar Barth hat viele dieser Situationen, von 1954 bis 1990 als aktiver Feuerwehrmann, miterlebt. Auch sein Bruder Otto, der heute ebenfalls bei der Alterswehr ist, und zwei weitere Brüder. Viele Erlebnisse haben sich dem heute 77-Jährigen eingeprägt. Nicht nur seine lebhaften Erzählungen, auch die Schau könnte gut für den Sachkundeunterricht genutzt werden. Deshalb wünschen sich die Kameraden viele Schulklassen zu Besuch. Die Öffnungszeiten sind wochentags von 9 bis 18 Uhr und am Wochenende 10 bis 18 Uhr.

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