Als der Schnuller an den Nikolaus ging

St Ingbert · Auch in diesem Jahr liegen bereits Anfragen vor: Früher hat Egon Irmscher das Sozialamt der Stadt geleitet. Seit vielen Jahren ist er als Nikolaus in St. Ingbert unterwegs. Er hat viele tolle Geschichten zu erzählen.

 Egon Irmscher als Nikolaus. Foto: Claus Richter

Egon Irmscher als Nikolaus. Foto: Claus Richter

Foto: Claus Richter

Dass der echte Nikolaus bei ihm war, da ist sich so manches St. Ingberter Kind sicher. Mit Mitra kommt er und mit Bart und Priesterkleid. Bestenfalls rieselt draußen leise der Schnee. Der ehemalige Leiter des St. Ingberter Sozialamtes, Egon Irmscher, schlüpft zu gerne in die Rolle des Nikolaus. Seit 1985 macht er das, auf Fotos und CDs bewahrt er Teile seiner Einsätze als Erinnerung auf. Bei einem Besuch in unserer Redaktion berichtet Irmscher, dass er die Kinder als Nikolaus zunächst begrüßt, in sein Goldenes Buch schaut, Gutes über die Kinder berichtet und darüber spricht, was sie künftig besser machen können. "Ich spreche darüber, was dem Nikolaus nicht so gefällt", berichtet Irmscher und erhebt seine Stimme. Er lächelt, als er feststellt, dass die Kinder "dem Nikolaus alles versprechen". Er sagt: "Was man verspricht, das muss man auch halten. Und was man dem Nikolaus verspricht, muss man doppelt halten."

Besonders gern erinnert er sich an einen Einsatz, als ein kleines Mädchen dem Nikolaus tapfer den Schnuller übergab. "Die Eltern waren total überrascht, wie leicht das Kind sich vom geliebten Schnuller trennte", erinnert sich Irmscher. Er sagte damals: "Du bist ein großes Mädchen , Du brauchst keinen Schnuller mehr." Allerdings hatte das Mädchen den Nikolaus und die Eltern reingelegt. Kurz nachdem die Kleine den Schnuller dem Nikolaus übergeben hatte, ist sie zu ihrem heimlichen Schnuller-Depot gerannt und nahm sich einfach einen von dort.

Immer dabei hat Egon Irmscher die Zauberapfelgeschichte. Er sagt zu den Kindern: "Der Nikolaus hat im Sack Zauberäpfel, keine ganz normalen Äpfel . Das sind besondere Äpfel , die es nur einmal im Jahr beim Nikolaus gibt. Wer solch einen Apfel isst, darf sich was wünschen: ein Geschenk, eine Puppe, ein Buch." Irmscher erinnert sich dabei, dass Kinder sich auch wünschen, dass Oma und Opa gesund bleiben, dass Mama oder Papa Arbeit finden oder dass ein Geschwisterchen kommt. Irmscher sagt dann: "Wenn Ihr Euch das Gewünschte richtig vorstellt und nicht darüber sprecht, dann kann es passieren, dass ein Wunsch in Erfüllung geht." Dass das mit dem Geschwisterchen schon oft geklappt hat, erzählt Nikolaus Irmscher schmunzelnd.

Vor kurzem stand Irmscher sogar am Grab des echten Nikolaus im italienischen Bari, ebenso war er bereits an dem Grab in Myra, wo der Nikolaus zuerst beigesetzt war. "Es hat mich berührt, an diesem Grab zu stehen." Er wollte sich mit dem Thema auseinandersetzen. Schließlich möchte er seine Sache als Nikolaus gut machen. "Ich gehe bei jedem Einsatz mit dem Herzen ran." Wenn die Kinder ihm dann noch ein Lied singen oder ein Gedicht aufsagen, ist Nikolaus Irmscher glücklich.

Der erste Einsatz Irmschers war seinerzeit in einem Kindergarten. Seitdem war er regelmäßig als Nikolaus im Einsatz. Auch für dieses Jahr wurde er wieder zwei Mal angefragt.

Wer Egon Irmscher als Nikolaus haben möchte, kann ihn telefonisch unter (0 68 94) 38 29 38 erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort