Alois Düthorn leitet die Imker

Oberwürzbach · Der Imkerverein 1903 Oberwürzbach zeigt sich für die Zukunft gerüstet. Mit Alois Düthorn übernimmt ein neuer Mann den Vorsitz des Vereins. Und auch über ein neues, erst 13 Jahre altes Mitglied freuen sich die Bienenfreunde. Neue Workshops sind geplant.

. Während die Bienen am Lehrbienenstand in Reichenbrunn noch weitestgehend ihre Winterruhe halten, ist davon beim zugehörigen Imkerverein Oberwürzbach 1903 nichts zu spüren. Denn der ist im Umbruch. Im vergangenen Jahr sah es lange so aus, als wären die Bienenfreunde die Einzigen in der Gegend, die eine weibliche Doppelspitze hätte, denn von März bis Oktober wurde die 21-jährige Kristina Schappert als neue Chefin und Nachfolgerin von Günter Becker gehandelt. Deren Stellvertreterin sollte die St. Ingberterin Elisabeth Pintarelli werden. Doch die in den Startlöchern zur Vereinsvorsitzenden stehende Schappert blieb "darin stecken" und überlegte es sich anders. Zu zeitintensiv war ihre Ausbildung zur Gärtnerin.

Noch Mitte des Jahres 2013 schwärmte die junge Frau, wie perfekt sich die Imkerei und das Gärtnern ergänzen. Ende Oktober stand fest, dass aus deren Plänen und der in sie gesetzten Hoffnung des Vereins nichts wird. Nun übernahm Alois Düthorn den "Laden" mit derzeit 42 Mitgliedern, unter denen neun Frauen sind. Mit dem "Oberwürzbacher Original" bekamen die Imker auch ein neues Mitglied. Ein junger Mann von 13 Jahren. Das freut besonders Düthorns Stellvertreterin Elisabeth Pintarelli, die in den vergangenen zwei bis drei Jahren den Trend beobachtet, dass vermehrt Jugendliche und Frauen als Mitglieder gewonnen werden konnten. Sie möchte das Image der Imkerei aufpolieren, indem sie den Beweis antreten will, dass Bienenzucht und -pflege nicht nur eine Männerdomäne ist.

Imkerei auch Frauensache

Frauen werden ihrer Meinung nach zu sehr in die Ecke der Kindererziehung gedrängt und ihnen wird Angst vor Bienen nachgesagt. Diesem Klischee will man in Oberwürzbach mit Workshops rund um das Thema Honig begegnen, will zeigen, dass sich auch Liköre, Lippenbalsam und Cremes auf Honigbasis herstellen lassen. Kindern will man mit Kerzenziehen das Bienenvölkchen näher bringen und demonstrieren, dass die gelb-schwarzen Insekten alles andere als gefährlich sind. Man ist beim Verein froh, mit dem neuen Vorsitzenden einen Mann gefunden zu haben, der seinen Ehrenamtsjob aus Überzeugung macht, wie er selbst sagt. Obwohl er seit 15 Jahren im Verein ist, hat er erst seit 2005 selbst Bienen. Ursprünglich nahm er nicht ganz überzeugt von der Imkerei zwei "Bienenvölker unter den Arm" und nennt mittlerweile acht sein Eigen. Heute sagt Düthorn zu dieser Entwicklung nur einen Satz: "Ich bereue daran nur, dass ich es nicht schon eher gemacht habe."

Am Lehrbienenstand will der Verein weiter festhalten, denn auch durch die Besuche von Schulklassen sei die Mitgliederzahl stark gestiegen. Der ehemalige Vorsitzende Günter Becker sieht optimistisch in die Zukunft, macht sich keine Sorgen um den imkernden Nachwuchs: "Man hat erkannt was die Bienen wert sind. Für die wird jetzt auch mehr gemacht."

Elisabeth Pintarelli verweist darauf, dass im Verein besonders die Jugend gefördert wird, indem sie die Erstausstattung und Hilfe bekommen. Außerdem bekommen die Jugendlichen "Bienenvater oder -mutter" zur Seite gestellt, die das Bienenvolk anfänglich mitbetreuen.

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Auf einen BlickDer Imkerverein Oberwürzbach 1903 ist über dessen ersten Vorsitzenden Alois Düthorn, Hauptstraße 135 in Oberwürzbach, Tel. (0 68 94) 8 85 06 oder E-Mail: alois.duethorn@kabelmail.de, zu erreichen. Zweite Vorsitzende ist Elisabeth Pintarelli, Heribert Rubert ist Kassierer, Stefan Herrmann Schriftführer und Martin Motsch sowie Reinhold Wirtz sind Zuchtwarte. con

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