Alltagsgeschichten mit Humor

St Ingbert · Die Bonner Kabarettistin Margie Kinsky ist am vergangenen Donnerstagabend in der St. Ingberter Stadthalle aufgetreten. Sie beendete die Kleinkunstreihe „A la Minute“ für 2013 mit ihrem Programm „Kinsky legt los“ und hatte die Lacher auf ihrer Seite. Margie Kinsky präsentierte auf der Bühne Alltagsgeschichten mit Humor.

 Margie Kinsky in der St. Ingberter Stadthalle. Foto: Jörg Martin

Margie Kinsky in der St. Ingberter Stadthalle. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Kennen Sie das? Sie kommen in Ihren Stamm-Supermarkt und die Baguette-Brötchen sind unauffindbar. Im Radio gab es dazu keinerlei Vorwarnung. Und Verkäuferin Cheyenne weiß darauf auch keinen Rat. Alltagsgeschichten, die das Leben schreibt. Aber nicht trocken, sondern alles andere als das: Das ist das Konzept der Margie Kinsky.

Die Bonner Kabarettistin machte sich am vergangenen Donnerstagabend in der Stadthalle dazu auf, die Kleinkunstreihe "A la Minute" für 2013 zu beschließen. "Kinsky legt los" hieß es an diesem Nikolausabend. Die sechsfache Mutter weiß nicht nur Familiäres zum Besten zu geben, was einen humorvoll zum Nachdenken bringt. Nein, sie hat zudem drei Figuren - Kinsky nennt sie Freundinnen - im Gepäck, die ihr dabei helfen: Da ist einmal Maria Grazia Alice Eleonora (Kinskys voller Name). Die gute Frau aus ihrer Garderobe, die ihr bei allen wichtigen Fragen hilft. Auch Marita Nettekoven, das rheinische Ur-Gestein aus Bonn-Endenich geht der Künstlerin zur Stelle. Quasi die Frau fürs Grobe. Und zu guter Letzt ist da noch Tina. Eine 150 Zentimeter große und schmächtige Frau, die sich um die Technik kümmert. Völlig imaginär natürlich. Margie Kinsky, selbst mit italienischen Wurzeln ausgestattet, ist aber nicht schizophren. Nein, sie schlüpft nur in verschiedene Rollen. Auch, wenn sie etwas macht, was man von anderen Künstlern her nicht kennt: Jeder Besucher wird vor der Show persönlich im Saal begrüßt. In der Pause geht Kinsky als Maria zu den Besuchern und hält ein Schwätzchen. Vielleicht ist sie deshalb so nah dran am Leben. Wie bei der Kaffee-Ladenkette, bei der die Eierschneider neben den Boxer-Shorts stehen. Oder, wenn sie Sinas Hochzeitskleid, welches dieser wegen der Schwangerschaft nicht mehr passt, durch das Hinzutackern von Servietten-Turteltauben flickt. Mit dem Haken, dass ihre eigene weiße Bluse nun einen Fleck vom Hochzeitsessen hat. Kann man doch waschen. Nee, umtauschen will die Kinsky alias Maria das Teil. Man kauft ja nicht ständig neue Klamotten, sondern nur einmal. Danach wird umgetauscht und umgetauscht. Ungewöhnlich? Sicher. Genau wie das Chatten mit dem vermeintlichen Kumpel des Sohnes auf dessen Account. Mist nur, das Kinsky auffliegt. Jedoch nur, weil der Chatpartner die Mutter des vermeintlichen Freundes ist.

Wie kreativ ist da doch der jüngste Sohnemann, der beim Krippenspiel der Klasse 1b die Bibel umschreibt. Doch die 55-jährige Frau ist auch selbst erfinderisch und weiß einige Tricks zu berichten, wie man den Kuchen bei der Schulweihnachtsfeier aufpimpt, um so die konkurrierende Helikopter-Widersacher-Mutti aus der Klasse auszustechen.

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