. "Herbst - Zeit der Nachdenklichkeit" ist der aktuelle Pfarrbrief der katholischen Pfarreien von St. Ingbert überschrieben. Eine Zeit, die sich am Ende des Jahres in besonderem Maße zum Innehalten und zum Reflektieren eignet. An Allerheiligen, dem Hochfest der katholischen Kirche, wird der Heiligen und der Verstorbenen gedacht, so auch am Freitag in St. Ingbert. Am Morgen fanden Hochämter in den Kirchen statt, am Nachmittag versammelten sich die Gläubigen auf den Friedhöfen.

Auf dem Alten Friedhof in St. Ingbert sorgte die Schola Cantorum Herz Mariä für die musikalische Umrahmung der Andacht und Gräbersegnung, die Pfarrer Achim Dittrich vornahm. Am Hochkreuz vor der Einsegnungshalle las er aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth, in dem er daran erinnerte, dass man sich selbst in der Fremde zu Hause fühlt, so lange man Gott als Heimat hat. Sehr persönliche Worte formulierte Pfarrer Dittrich, indem er ins Bewusstsein rief, dass keiner umhin kommt, sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, auch wenn man dies am liebsten verdrängen möchte: "Der Tod gehört zum Leben, ist aber nicht banal. Man braucht Antworten, damit man vernünftig damit leben kann." Der Tod sei wie ein endgültiges Siegel unter eine Biografie, zu der am Ende nichts mehr hinzugefügt oder weggenommen werden kann. Steinerner Ausdruck dafür sind die Grabsteine auf den Gräbern, die vor allem mit weißen Blumen, der liturgischen Farbe für diesen besonderen Gedenktag, geschmückt waren.