Alle trüben Gedanken verscheucht

St Ingbert · In Anknüpfung an die „ScheuchenArt“ haben die Akteure der Musikschule ihr Publikum zu einem Konzert in die Stadthalle eingeladen. Der Auftritt machte neugierig auf das Musical der Musikschule, das am 26. April aufgeführt wird. Ein besonderes Highlight des Konzertes war der Toto-Hit „Africa“.

 Beim Klassiker „Die Moldau“ von Bedrich Smetana, der beim großen Konzert der Musikschule gespielt wurde, waren fast alle jungen Akteure auf der Bühne. Foto: Cornelia Jung

Beim Klassiker „Die Moldau“ von Bedrich Smetana, der beim großen Konzert der Musikschule gespielt wurde, waren fast alle jungen Akteure auf der Bühne. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Die Musikschule der Stadt St. Ingbert hat am Sonntagnachmittag zu ihrem großen Konzert unter dem Titel "Scheuchenblick" in die Stadthalle eingeladen. Doch obwohl der Geist der Dezember-Aufführung "ScheuchenArt" noch präsent war und auf dieses Konzert ausstrahlte, war weit und breit keine Scheuche sichtbar. Wahrscheinlich standen sie, wie damals angekündigt, alle im Bliesgau und taten treu ihren Dienst.

Nur so ist es zu erklären, dass die Kinder der musikalischen Früherziehung eine Menge (Papier-)Äpfel ernten konnten, die bei ihrer Gesangseinlage "In meinem kleinen Apfel" nach einer Mozart-Melodie als Deko dienten. Im zweiten Stück, der Musette "La Noyée" aus dem Film "Die wunderbare Welt der Amélie" waren die älteren Instrumentalisten am Akkordeon, der Violine, dem Cello und dem Kontrabass gefordert. Eine eindringliche Melodie, die das Publikum zu ersten Bravo-Rufen und bewundernden Pfiffen hinriss. Die Bezugnahme auf das Scheuchenmotto war hier gar nicht so einfach, aber doch nicht unmöglich, wie die Anmoderation zeigte. "Ich versetze mich jetzt mal in eine Scheuche, die im Bliesgau die Apfelbäume bewacht", so Hermann Müller, "und die blickt bestimmt auch mal nach Frankreich rüber."

Bei den nächsten beiden Darbietungen "Pass auf, du Supersau" und "Kater-Lied", drängte sich die Vorstellung von Scheuchen, die hinter dem Bauernhof Vögel verjagen, geradezu auf. "Das macht Lust auf mehr", so eine Meinung aus dem Publikum, dem das Spiel und die Kostüme der "Bauernhoftiere" gefielen. Das "Mehr" kann haben, wer am 26. April zur Aufführung des ersten Musikschule-Musicals "Schwein gehabt, da rocken ja die Hühner" in die Stadthalle kommt. Dort wird die Geschichte um die Wutz, die geschlachtet werden soll, und den Kater, der seine Mause-Diät beenden will und dafür die Jagd auf der Bühne eröffnet, weiter geschrieben, gesungen und gespielt. Das Schlagzeug-Ensemble zeigte mit "African Drums", was es drauf hat, ein Stück, das laut Ansage wie eine Samba klingt, aber dennoch keine war. Wenn sich die Nacht über die Biosphäre senkt und selbst die Scheuchen Gespenster sehen, war Zeit für "The Ghost of Tom". Und damit für "unkonventionelle Melodien mit unkonventionellen Spieltechniken", wie Friederike Tosolini auf die geheimnisvollen Klänge neugierig machte, die in einem Überraschungsmoment für die Zuhörer gipfelte.

Dabei wurden die Violinen schon mal als Schlag- oder Zupfinstrument eingesetzt. Bei der "Moldau", dem Klassiker von Bedrich Smetana, waren vor allem die Nachwuchs-Schlagzeuger gefordert, aber das klassische Stück war vor allem deshalb etwas Besonderes, weil bei ihm fast alle Akteure der Musikschule mitspielten. Natürlich durfte auch der "Scheuchen-Rap" nicht fehlen, der erstmals bei der "ScheuchenArt" zu hören war. Hier kam das Marimbaphon zum Einsatz, dessen große Stunde dann vor allem bei "Africa", einem Titel der Rockband "Toto", schlug. Dieses Stück, das es als Wunschtitel der Musikschüler ins Programm schaffte, kam bei den Gästen so gut an, dass es nach der Zugabe als Dauerschleife hätte weiterlaufen können. Am Ende des Konzerts war auch dem letzten Besucher klar, wie alle Stücke auf einen Scheuchenblick-Nenner zu bringen waren, denn die kurzweilige Aufführung war durchaus dazu geeignet, trübe Gedanken zu verscheuchen. Kein Wunder also, dass Oberbürgermeister Hans Wagner die immer neuen Ideen des Teams der Musikschule lobte und es bedauerte, nie selbst ein Instrument gelernt zu haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort