Alle Quilts waren neu

St Ingbert · Im Kuppelsaal des Alten Rathauses in St. Ingbert kamen an diesem Wochenende die Fans von genähten Stoffen auf ihre Kosten: Fliggstigga, eine Quiltgruppe, präsentierte ihre neuesten Arbeiten. Rund 80 Exponate waren zu sehen, das sind pro Mitglied drei bis vier.

 Silke Hass (links) und Petra Bugatzky (rechts) am Gemeinschafts-Verkaufsstand der Gruppe „Fliggstigga“ im Kuppelsaal des St. Ingberter Rathauses. Foto: Jörg Martin

Silke Hass (links) und Petra Bugatzky (rechts) am Gemeinschafts-Verkaufsstand der Gruppe „Fliggstigga“ im Kuppelsaal des St. Ingberter Rathauses. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

. Es war der "Irrtum" des letzten Wochenendes: Nicht wenige Ausstellungsbesucher der Quiltgruppe "Fliggstigga" glaubten im Kuppelsaal des Rathauses handele es sich um die Neuauflage aus 2014. "Nein, das ganze liegt schon wieder drei Jahre zurück", musste Ute Strullmeier dann meist aufklären. Sie ist eine von rund 20 Frauen, die ihre Arbeiten zeigten.

Unter dem Quilten versteht man grob vereinfacht eine besondere Nähtechnik mit verschiedenen Stofflagen. Meist kommt dabei eine Tagesdecke oder ein Wandbehang heraus. Bei den Sachen, die im Rathaus zu sehen waren, handelte es sich komplett um neue Quilts. "Da ist nichts von vor drei Jahren dabei", betonte Rosel Alt im Gespräch mit der SZ.

Sie gehört den "Fliggstigga" an und war beim letzten Mal noch gar nicht dabei. Die Frauen, die mit ihrer Gruppe keinen Verein darstellen, hatten rund 80 Quilts ausgestellt. Pro Gruppenmitglied im Schnitt drei bis vier der ansehnlichen Teile. Doch es gab sie nicht nur in Form eines Wandbehanges zu sehen. Genäht wurden auch Kissen, Läufer und Taschen sowie Adventskalender. Wer wollte, konnte sich schon mal in Richtung Weihnachten hin orientieren. "Nicht berühren! Fragen Sie nach unseren Baumwollhandschuhen!", stand auf den Schildern an fast jedem Stand. Ja, es handelt sich bei den Exponaten um kostbare Werke. Manche ausrangierte Herrenoberhemden mussten gar dafür geopfert werden.

So etwa der Quilt aus 2013, den Silke Hass genäht hat. Eine Besonderheit gibt es bei Geburtstagen: Dann sucht sich das Geburtstagskind das Motto wie beispielsweise Katze oder Garten aus. Die übrigen Nähfreundinnen steuern dann die selbstgenähten Einzelteile bei. Und der Jubilar braucht dann nur noch alles in einem Rahmen und in eine Farbe zusammenzubringen und zu nähen. Das sei Tradition, sagt Rosel Alt. Ein Teil war auch der Tombola zugeordnet, an der man mit einem Los für zwei Euro teilnehmen konnte. Der Hauptpreis, ein Quilt in den Farben schwarz, weiß und rot mit dem gleichnamigen Titel, war begehrt. Den Erlös werden die Damen wieder der Caritas spenden. Sie wird die Gelder für Kinderprojekte und deren Freizeitaktivitäten nutzen.

Auch Malsachen und Bücher sollen damit angeschafft werden. Somit könne man sich auch beim Caritaszentrum Saarpfalz, vor allem bei Ulrike Molitor, dafür bedanken, dass man zwei Mal im Monat donnerstagabends die Räume zum Gruppentreffen nutzen kann. Auch die Stadtverwaltung habe einen Anteil daran, dass die Ausstellung ein Erfolg wurde, da sie den Saal und die Stellwände zur Verfügung stellte.

Erfreut zeigten sich die Veranstalter auch darüber, dass zur Vernissage am Freitagabend rund 100 Besucher erschienen waren. Musikalisch umrahmt wurde der Abend dann durch Hans-Werner Hartz aus Niederwürzbach mit dem Saxofon-Ensemble der Musikschule.

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