Sternsinger unterwegs Königlicher Besuch in vielen Häusern

St. Ingbert · Am Wochenende waren in St. Ingbert und vielen anderen Teilen des Bistums Speyer mehrere Sternsinger-Gruppen unterwegs. In diesem Jahr unterstützen sie mit dem gesammelten Geld unter anderem Kinder im Libanon.

 Einige Sternsinger waren auch im Barbaraheim unterwegs. Dort wurden sie von den Gästen schon sehnlichst erwartet und herzlich begrüßt.

Einige Sternsinger waren auch im Barbaraheim unterwegs. Dort wurden sie von den Gästen schon sehnlichst erwartet und herzlich begrüßt.

Foto: Cornelia Jung

Rund 4000 Sternsinger sind in diesen Tagen im Bistum Speyer unterwegs, um den Segen „Christus mansonem benedicat – Christus segne dieses Haus“ in die Häuser zu bringen. Auch in St. Ingbert verwandelten sich von Freitag bis Sonntag, 3. bis 5. Januar, mehrere Kinder und Jugendliche in die heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, um ihre guten Wünsche fürs neue Jahr zu überbringen und im Rahmen der Sternsingeraktion Geld für notleidende Kinder zu sammeln.

Bereits am Freitag besuchten „neun kleine Könige“ von St. Hildegard einige Einrichtungen in ihrem Viertel. Nachdem Pfarrer Armin Hook die Sternsinger aus der Hildegardskirche entsendet hatte, ging es zuerst in den nahen Kindergarten, danach in das Caritas-Altenzentrum St. Barbara. Dort angekommen, wurden sie schon bei den Tagesgästen erwartet, die gerade beim Kaffee zusammensaßen. Auch wenn die Turbane und Gewänder die Jungs und Mädels ins Schwitzen brachten, waren sie mit Freude bei der Sache. Sahen sie doch den glänzenden Augen mancher Bewohner angesichts dieses Besuches und einiger Lippen, die den Segen mitzusprechen versuchten, an, welch große Bedeutung diese Tradition gerade bei den Senioren hat.

Auf mehreren Etagen versammelten sich die Bewohner, um dabei zu sein, als der Segen gespendet wurde und der Segen „20*C+M+B*20“ über die Türen geschrieben wurde. „Schön seht ihr aus“ und „das habt ihr gut gemacht“ waren nur einige der ermutigenden Sprüche, die die Kinder für ihre weiteren Gänge im Haus und in ihrem Wohngebiet von den Bewohnern des Heims mit auf den Weg bekamen. „Heute ist so eine Art Testlauf“, sagte Gabriele Metzger, die die „Freitag-Nachmittags-Gruppe“ unterstützte. Denn am Samstag und Sonntag wurden die umliegenden Straßen der Pfarrei ebenfalls von Sternsinger-Gruppen besucht.

Im Pfarrbrief war bereits darauf aufmerksam gemacht worden, dass es sein könne, dass die Sternsinger-Kapazitäten bei der großen Pfarrei nicht für jedes Haus reichten. Für diese Fälle und jene Personen, die beim Besuch nicht zuhause waren, gibt es die Möglichkeit, den Segen und die Aufkleber für die Tür am Sonntag, 12. Januar, zu bekommen. Dann findet im Rahmen der Sternsingeraktion in der Pfarrkirche St. Josef um 10 Uhr ein Dankgottesdienst statt.

In diesem Jahr gebe es weniger Sternsinger, bedauerte Gabriele Metzger. Grund sei auch der Wegfall der verpflichtenden Teilnahme aller Kommunionkinder. Hut ab also vor jenen, die trotzdem mitgehen. Und das sind in St. Hildegard neben den „alten Hasen“ immerhin die Hälfte der Drittklässler, die zur Erstkommunion angemeldet sind. Sie stellen ihre Freizeit in den Dienst der guten Sache. „In Frieden aufwachsen im Libanon und weltweit“ ist das Motto des Dreikönigssingens 2020. Um arme Kinder in aller Welt zu unterstützen ging auch die Helena Lydorf in St. Ingbert bei den Sternsingern mit. Und das schon im achten Jahr. „Mir sind Kinder wichtig, die leiden müssen“, sagt die Elfjährige, „wir haben ein schönes Leben und ich denke immer daran, wie es wohl den Kindern woanders geht. Wir haben in der Vorbereitung schon einiges über das Leben im Libanon erfahren. Da leben Familien zum Teil nur in einem Raum.“

Um deren Leben besser zu machen, sind auch einige der künftigen Kommunionkinder aus St. Hildegard freiwillig auf „Tour“. Sie finden es nach eigenen Aussagen „cool“, Teil der Aktion zu sein. „Das Helfen, das Gehen, das Singen und das Erzählen, all das gefällt mir daran“, sagte ein kleiner König, der erstmals dabei war, zu seiner Motivation.

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