Akademie für Handwerker

St Ingbert · Die ersten zwei Ferienwochen nutzen viele Kreative zum Besuch der Sommerakademie St. Ingbert, die von der Volkshochschule organisiert wird. Die zehn Kurse vom Goldschmieden, übers Nähen bis zum Kochen finden im Kulturhaus und der Südschule statt.

 Die Künstler nutzen den Teich am Kulturhaus gern als Hintergrundmotiv für das Fotografieren ihrer Werke. Fotos: Cornelia Jung

Die Künstler nutzen den Teich am Kulturhaus gern als Hintergrundmotiv für das Fotografieren ihrer Werke. Fotos: Cornelia Jung

 Teilnehmer der Kurse präsentierten im Park ihre Arbeiten.

Teilnehmer der Kurse präsentierten im Park ihre Arbeiten.

. Die Sommerakademie in St. Ingbert , die in den ersten beiden Sommerferienwochen stattfindet, ist ein Selbstläufer, denn viele Angebote waren innerhalb weniger Tage ausgebucht. Dabei wurden der Näh- und Kochkurs in die Südschule ausgelagert, da das Kulturhaus in der Annastraße an seine räumlichen Grenzen stößt.

Insgesamt zehn Kurse mit 160 Teilnehmern stellte Uschi Vogel von der Volkshochschule auf die Beine. Es steckt eine Menge Logistik dahinter, um alle Ideen umzusetzen, Wünsche der Besucher aus vergangenen Akademien zu berücksichtigen und Teilnehmer sowie Dozenten unter einen Hut zu bekommen. Auch wenn alles "durchorganisiert" ist, bleiben die Organisatoren flexibel. Da kann es schon mal passieren, dass eine Künstlerin, die im vergangenen Jahr den Bildhauerkurs besuchte und nun zu den Goldschmieden wechselte, keinen Gefallen an dem gebuchten Kurs findet. "Das ist aber für uns kein Problem", so Uschi Vogel, "da stellen wir eben noch einen Tisch und ein Zelt mehr auf, damit sie wieder zu den Steinmetzen wechseln konnte." Viel Arbeit und Herzblut steckt sie jedes Jahr von Neuem in das Projekt Sommerakademie, bei dem aber viele Rädchen ineinander greifen müssen, damit es eine runde Sache wird. Christine Harz beispielsweise zeichnet für das kulinarische Wohl der Teilnehmer verantwortlich, die sich jeden Tag eine Stunde zum gemeinsamen Frühstück im Garten der Villa Martin treffen, oder übernimmt Hausmeisterarbeiten, wenn es nötig ist. Wichtig für die Initiatoren ist es, dass sich alle miteinander wohlfühlen. Schaut man in die vielen glücklichen Gesichter, lauscht den Gesprächen oder sieht, wie die "Handwerker " sich kursübergreifend gegenseitig stolz ihre Arbeiten zeigen, weiß man, dass sich der Aufwand gelohnt hat.

Gibt es Wünsche für die nächste Sommerakademie? Ja, dass sie noch viel öfter, dann vielleicht als Herbstakademie stattfinden könnte. Das wird wohl nicht passieren, aber es haben sich schon private Arbeitsgruppen gefunden und ab Herbst gibt es Goldschmiede-Workshops, damit die Schmuckliebhaber auch außerhalb der offiziellen Akademiezeit ihrem Hobby frönen können. Aber auch diejenigen, die bei der Matinee am Freitag nur zum Schauen kamen, hatten ihre Freude an der guten Stimmung und den Arbeitsergebnissen. Rolf Schulz sah Freunden bei ihrem kreativen Tun über die Schulter. Als OB Hans Wagner beiläufig fallen ließ, dass man schon wieder dabei sei, neue Ideen zu schmieden, entgegnete Schulz' mit Blick auf die klopfenden Bildhauer kurz: "Eher Ideen hämmern." Seine Lebensgefährtin Barbara wollte den Specksteinkurs belegen und hatte den Stein schon ausgewählt, bis ein Armbruch einen Strich durch ihre Rechnung machte. "Dann klappt es eben nächstes Jahr", sagt sie und freut sich schon auf eine Neuauflage der Akademie 2015.

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