Bürgerärger im Stadtrat Ärger über Bäche, Straßen und Verkehr

St. Ingbert · In der Bürgerfragestunde im Stadtrat machten sich viele St. Ingberter Luft. Vom überschwemmten Würzbach betroffene Anwohner aus Oberwützbach übergaben eine Unterschriftenliste an die Stadt.

 Uwe Schwarz (rechts) übergab in der Bürgerfragestunde eine Unterschriftenliste an Oberbürgermeister Hans Wagner, mit der Bürger aus Oberwürzbach die Sanierung des Bachbettes fordern.  Foto: Cornelia Jung

Uwe Schwarz (rechts) übergab in der Bürgerfragestunde eine Unterschriftenliste an Oberbürgermeister Hans Wagner, mit der Bürger aus Oberwürzbach die Sanierung des Bachbettes fordern. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Vor der Stadtratsitzung wird den St. Ingbertern die Möglichkeit geboten, in einer Bürgerfragestunde loszuwerden, was ihnen auf dem Herzen liegt. Vor der jüngsten Zusammenkunft dieses Gremiums war es etwas mehr als die vorgesehene Viertelstunde, in denen statt Fragen eher Forderungen gestellt wurden und bei der sich einige St. Ingberter Luft machten.

Den Anfang machten einige Oberwürzbacher, die noch unter dem Eindruck des Unwetters standen, mit dessen Folgen zu kämpfen hatten und Oberbürgermeister Hans Wagner eine Liste mit Unterschriften von rund 120 Anwohnern übergaben. Ihr Vorwurf: Hätte die Stadt die Bachläufe besser gepflegt, wäre das Wasser abgeflossen und die Schäden wären minimiert worden. Uwe Schwarz forderte im Namen seiner Mitstreiter, den Bachlauf des Würzbachs zu sanieren und in dessen Urzustand zurückzuversetzen. Das Gewässer sei versandet und zugewachsen, so dass aus einem Bächlein mit 20 Zentimeter Tiefe ein reißender Strom von zwei Metern werden konnte. Auch Alois Ohsiek sprach von bis zu 70 Zentimetern Schlamm, die Durchläufe an Brücken zusetzen. „Das hätte man verhindern können“, so der Anwohner der Talstraße. Es seien durch die Kraft des Wassers auch Baumstämme angeschwemmt worden, die zusätzlich den Abfluss blockiert hätten. Oberbürgermeister Hans Wagner verwies auf regelmäßige Begehungen des Bachbettes, sagte aber dennoch eine erneute Kontrolle und bei Bedarf auch die nötige Reinigung zu.

Um den Verkehrsfluss ging es Doris Wolff und ihren Nachbarn aus der Kaiserstraße in St. Ingbert. Sie forderten den Stadtrat auf, den Antrag der Grünen auf Schließung der Gartenstraße und des Neunkircher Weges abzulehnen. Ihre Befürchtung – noch mehr Fahrzeuge vor der eigenen Tür. Die Anwohner nannten Zahlen vom täglichen Autoverkehr in St. Ingberts „Hauptstraße“ und wie dieser zugenommen habe. „Wir wissen, dass die Kaiserstraße jetzt schon ein Verkehrs- und Lärmschwerpunkt ist“, sagte der OB. „Wir werden uns mit allen Mitteln dagegen wehren, dass die Verkehrsberuhigung woanders zu unseren Lasten geht“, gab sich ein Anlieger der Kaiserstraße kämpferisch, „wir stehen heute hier und werden immer wieder kommen.“

Nicht mit dem fließenden, sondern mit dem ruhenden Verkehr haben die St. Ingberter, die am Rischbacher Rech wohnen, ihre Probleme. Denn dort werden von Anwohnern die Bürgersteige so zugeparkt, dass Kinderwagen und Rollstuhlfahrer zum Teil auf die Straße ausweichen müssten. Einfahrten würden zugeparkt und gar Rettungswege blockiert. Bereits vor einem Jahr habe es eine Begehung mit dem Ortsrat gegeben, der seine Forderungen nach Abhilfe auch an die Verwaltung weitergegeben hatte. „Passiert ist bisher nichts“, so ein Bürger. Thomas Diederichs von der zuständigen Abteilung im Rathaus informierte darüber, dass es Gespräche mit den Eigentümern der Hochhäuser gebe. Er werde dran bleiben und das „nochmal eruieren“.

Autos sind auch das Ärgernis in der Blieskasteler Straße. Doch dort ist der Zustand der Straße schuld. Querrillen und vor allem Unebenheiten durch tief liegende Kanaldeckel sorgten dafür, dass die Fahrzeuge „darüber rumpeln“ und gerade nachts für eine entsprechende Geräuschkulisse sorgen. Man bat darum, in diesem Bereich Nachbesserungen an der Straßendecke vorzunehmen.

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