"Absolute Giganten": Erinnerung an Frank Giering

St. Ingbert. Zum Tod von Frank Giering zeigt die Kinowerkstatt ihn noch einmal in seinem vielleicht schönsten und intensivsten Film, "Absolute Giganten" (Deutschland, 1999) von Sebastian Schipper. Der Film läuft in der Kinowerkstatt St. Ingbert, Pfarrgasse 49, am kommenden Freitag, 6. August um 19 und um 21.45 Uhr, am Samstag, 7. August, um 21 Uhr, sowie am Montag, 9

 Die drei Freunde aus "Giganten". Foto: SZ/Ver

Die drei Freunde aus "Giganten". Foto: SZ/Ver

St. Ingbert. Zum Tod von Frank Giering zeigt die Kinowerkstatt ihn noch einmal in seinem vielleicht schönsten und intensivsten Film, "Absolute Giganten" (Deutschland, 1999) von Sebastian Schipper. Der Film läuft in der Kinowerkstatt St. Ingbert, Pfarrgasse 49, am kommenden Freitag, 6. August um 19 und um 21.45 Uhr, am Samstag, 7. August, um 21 Uhr, sowie am Montag, 9. August, um 20 Uhr. (Drehbuch: Sebastian Schipper, Kamera: Frank Griebe, mit Frank Giering, Florian Lukas, Antoine Monot jr., Julia Hummer und anderen). Im Film verbringt Floyd (Frank Giering) eine letzte Nacht mit seinen Freunden, bevor er im Hafen von Hamburg auf einem Containerschiff nach Kapstadt fährt, und von da nach Singapur: "Wahrscheinlich komm ich nicht wieder, ich muss woanders hin, ich muss irgendwohin, wo ich wirklich hingehöre. Ich weiß nicht, wo es ist, aber ich werde es finden und da bleib ich auch". Man möchte sich vorstellen, dass Frank Giering diesen Ort ganz weit weg nun doch noch gefunden hat. Leise und verträumtVon Anfang an war er der in sich Gekehrte, Leise, Ernste. Während seine Freunde in "Absolute Giganten" zappeln und quasseln, toben und gestikulieren, schaut er immer wieder nur verträumt und nachdenklich ins Leere. Tatsächlich hatte dieser große deutsche Schauspieler, der am 23. Juni mit 38 Jahren viel zu früh gestorben ist, etwas fast Amerikanisches in seiner zurückhaltenden Art. Unter seinem Einfluss wurden die beiden deutschen Terroristen Gudrun Ensslin und Andreas Baader in eine deutsche Version von Bonnie und Clyde verwandelt, und er wurde auch mal mit James Dean verglichen. "Einsamkeit und Verlorenheit schwangen in seinen Rollen immer mit, in der Beziehung von Romuald Karmakars Jon-Fosse-Verfilmung "Die Nacht singt ihre Lieder" ebenso wie im Familienabgrund von "Hierankl". Mehr als 60 Credits sammelte Frank Giering in 16 Jahren, damit die Pausen zwischen den Filmen nur ja nicht so lang wurden und er dem Alkohol aus dem Weg gehen konnte, der ihn am Ende sein Leben kostete. red

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