BBZ Ein Langstreckenflug mit Happy End

St. Ingbert · Am Beruflichen Oberstufengymnasium des BBZ wurden jetzt an 29 Abiturienten die Reifezeugnisse überreicht.

 Diese 29 Abiturienten des BBZ haben ihre (schulische) Reise erfolgreich beendet.

Diese 29 Abiturienten des BBZ haben ihre (schulische) Reise erfolgreich beendet.

Foto: Cornelia Jung

Selten haben sich Abiturienten so schön inszeniert, ambitioniert in die Abifeiervorbereitungen begeben und auch die Gäste mit Liebe zum Detail verwöhnt, wie die diesjährigen Abiturienten des Berufsbildungszentrums St. Ingbert. Die 29 Abiturienten veranstalteten am Mittwoch in der Stadthalle nicht einfach nur eine Feier, sondern ein Fest. Und sie hatten es sich redlich verdient. Der „kleine, aber erlesene Kreis“, wie Schulleiterin Mechthild Falk die 14 jungen Frauen und 15 jungen Männer liebevoll nannte, hatte sich bei den Prüfungen gut geschlagen. Acht Mal stand die Eins vor dem Komma, 19 Mal die Zwei. Zwei Schüler schlossen mit einem Notendurchschitt von 1,2 ab. „Das ist eine beachtliche Leistung“, lobte Falk.

„Abimerica Airlines – Fake it till you malke it“ lautete das Abimotto der BBZ-Abschluss-Crew, auf das bereits beim Kauf der Eintritts(Boarding-)Karten verwiesen wurde. Flugkapitän und Moderator Julian Brenner gab Hinweise auf den Flug (Ablauf-)Plan des Abends und stellte die Chefstewards vor, die fürs leibliche Wohl und die Logistik des Abends verantwortlich zeichneten. Mit der Deko im Amerika-Stil habe man keine politischen Hintergründe verfolgt oder Anleihen beim amerikanischen Präsidenten gemacht, denn „wir brauchten für das Abi keine alternativen Fakten, wir haben es nicht gefaked, wir haben es gemaked“.

Die Schulleiterin blieb in ihrer Rede dem vorgegebenen Motto treu. Flugticket und Bordkarte hätten viele der Absolventen nicht am BBZ, sondern an einer Gemeinschaftsschule, Berufsfachschule oder über den Weg der Fachoberschule erworben und damit keinen Nonstop-Flug gewählt, eher einen Trip mit Zwischenstopps. Nach 13 oder mehr absolvierten Schuljahren könne man mit Fug und Recht von einem Langstreckenflug sprechen, der nun mit dem Abi sein Ziel erreicht habe. „Wir sind stolz auf Sie“, so Falk. Nicht immer sei der Weg einfach gewesen. Im Rückblick sei es wohl vielen Schülern so vorgekommen, als sei die Zeit wie im Fluge vergangen. Die Reise sei geprägt gewesen von schweren Wettern, Turbulenzen und man habe unterwegs auch einige Fluggäste verloren. Für die meisten sei aber die Wahl, am BBZ einzuchecken, eine gute gewesen. „Und Sie haben bei einem Reiseveranstalter gebucht, bei dem das Wohl der Fluggäste noch eine ganz große Rolle spielt und Service und Personal, so hoffe ich wenigstens, gestimmt haben.“ Die Abiturienten seien auf ihrem Weg zu den Prüfungen von der ganzen Crew unterstützt worden, von den Piloten-Tutoren, Lehrer-Fluglotsen und jeder Menge Bodenpersonal, die das Wohl ihrer Fluggäste nie aus den Auge verloren hätten. Wichtig seien aber auch die Flugbegleiter, Eltern und Freunde, gewesen, die den Flug Abi ‚19 auf Kurs gehalten hätten. Nun werde sich die Reisegruppe, die sich in drei Jahren gefunden hat, wieder auflösen und so gehe es mit der notwendigen Ausrüstung im Gepäck, darunter auch das Zeugnis, „Abin die Freiheit“. Als Sicherheitshinweise gab es für die Absolventen noch einige Tipps und gute Wünsche mit auf die weitere Reise. „Ich danke Ihnen, dass sie für Ihren Flug zum Abitur das Berufliche Oberstufengymnasium am BBZ gewählt haben. Für ihren Weiterflug wünsche ich viel Erfolg und alles Gute“, beendete die Schulleiterin ihre Rede.

Maximilian Walter gab in seiner Schülerrede mit einem Augenzwinkern Einblicke in das Verhalten der Fluggäste vorm Abi: „Ich bin an die Rede mit gleichem Enthusiasmus herangegangen wie an die schriftliche Deutschprüfung. Ergo habe ich gestern angefangen.“ Man habe schnell feststellen müssen, dass E-Kurs nicht Erweiterungskurs heiße, sondern das E eher für „Elend, Ernüchterung und Enttäuschung“ stehe. So zumindest habe es ihnen der Lehrer beigebracht. Nicht immer hätten es diese leicht gehabt mit dem Jahrgang, weshalb man ihnen ein ganz gutes Zeugnis ausstellen könne.

Es habe mehrere Steine auf dem Weg zum Abschluss gegeben, einer davon die Polynomdivision, aber „wie jedes gute Buch endet die Schullaufbahn für uns mit einem Happy End“. Und das feierten die Abiturienten mit ihren Gästen bis in die Nacht hinein mit einem kreativen Bordprogramm.

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