Leibniz-Gymnasium St. Ingbert Mit dem besten Durchschnitt aller Zeiten

St. Ingbert · Das St. Ingberter Leibniz-Gymnasium verabschiedete seine Abiturienten in der Stadthalle. Von den 67 Zwölftklässlern haben 65 ihr Abitur bestanden, zwei Schüler schlossen mit der Fachhochschulreife ab.

 Für besondere Leistungen überreichten Schulleiter Erik Brill (am Stehtisch) und Andreas Rehlinger, Abteilungsleiter Oberstufe (am Sprecherpult), verschiedene Geschenke.

Für besondere Leistungen überreichten Schulleiter Erik Brill (am Stehtisch) und Andreas Rehlinger, Abteilungsleiter Oberstufe (am Sprecherpult), verschiedene Geschenke.

Foto: Stefan Bohlander

Es war ein Tag der Meilensteine. So wies Andreas Rehlinger, Abteilungsleiter Oberstufe des St. Ingberter Leibniz-Gymnasiums, darauf hin, dass die 67 Schüler nun, am vergangenen Freitag, ihren ersten „wichtigen Meilenstein“ in ihrem Leben geschafft haben. Und das mit Bravour: Denn der Schnitt von 2,17 sei der beste bislang eines Jahrgangs. Seinen Dank richtete er auch an seine Kollegen, die die Prüfungen „unter diesen Umständen hervorragend umgesetzt“ hätten.

Bildergalerie: Abiturienten vom St. Ingberter Leibniz-Gymnasium 2020
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Die Abiturienten vom St. Ingberter Leibniz-Gymnasium 2020

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Foto: Dirk Reschke

Gemeint waren natürlich die Begleitumstände der Corona-Pandemie mit Schließungen, Öffnungen und gesonderten Regelungen zu Prüfung und der Abschlussfeier, die letztlich in der Stadthalle stattfand. Den Bestimmungen entsprechend war es für die Schüler lediglich erlaubt, eine Begleitperson mit zur Feier zu nehmen.

Für die Elternvertretung sprach Lydia Halilaj-Bubel. Und auch sie formulierte: „Da ist er: der erste Meilenstein.“ Und auch, wenn die Eltern so manche ihrer Kinder mit Lunchpaketen „vor dem sicheren Hungertod gerettet“ hätten und man nun nicht genau wisse, wohin die Reise der Einzelnen gehe, gab sie sich frohgemut: „Ihr schafft das, wir glauben an Euch.“

Den Glauben an das Erreichen einiger Ziele hatte zwischenzeitlich David Thies beinahe verloren, wie er mit einem Augenzwinkern erzählte. Der Vertreter der Tutoren erinnerte in seiner Lehrerrede daran, dass es gerade in der Mittelstufe „harte Zeiten“ gegeben habe. Nichtsdestotrotz fügte er – für ihn war es das erste Abitur nach seinem eigenen – hinzu: „Ihr seid der Grund, wieso ich Lehrer geworden und geblieben bin.“

Ebenso launig präsentierten sich David Rolinger und Noah Dillinger. In ihrer Abiturientenrede verglichen sie ihre nun beendete Schulzeit unter großem Gelächter mit einer Geschichte von Grusel-Autor Stephen King. Auch wiesen sie darauf hin, dass man als Schüler zwar wisse, welche Mannschaft am Wochenende wie gespielt habe, aber mit so mancher Lehrerfrage nach bestimmten Wörtern überfordert gewesen sei. Die Prüfungszeit sei eine Zeit „zwischen Stress und chronischer Bocklosigkeit“ gewesen. Und überhaupt gebe es Verschwörungstheoretiker, die behaupteten, dass die Leibniz-Gymnasiasten schuld an der Pandemie seien, um so von  kaum refinanzierbaren Abi-Partys abzulenken.

Den Faktor Zeit stellte Schulleiter Erik Brill in den Vordergrund: „Die aktuelle Zeit ist von Herausforderungen geprägt.“ So hätte vor einem Jahr wohl niemand damit gerechnet, sein schriftliches Abitur auf dem Betonboden der Turnhalle zu schreiben. Doch Zeit sei auch wandelbar – man könne sie verschwenden oder sinnvoll nutzen. Für die Abiturienten sei die Schulzeit nun abgelaufen. Sie sei in den nun zurückliegenden Jahren teilweise verflogen, teilweise habe sie sich aber auch schier unendlich lange hingezogen. Auf jeden Fall sei dieser Abschluss ein ganz besonderer.

Von den 67 Zwölftklässlern haben 65 ihr Abitur bestanden, zwei Schüler schlossen mit der Fachhochschulreife ab. Da nur eine Begleitperson erlaubt war, habe man die Übergabe aufgezeichnet und stelle das Video später zur Verfügung. Gemeinsam mit seinem Schulteam und Vertretern des Fördervereins überreichte er für besondere Leistungen noch einige Sonderpreise. Er appellierte zum Abschluss seiner Rede, dass die jetzigen Ex-Schüler ihre Zukunft und ihre Zeit im Hier und Jetzt gestalten sollen: „Die schulischen Voraussetzungen dazu haben Sie jetzt.“

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