Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert Der Verzicht hat auch gestärkt
St Ingbert · Das Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert verabschiedete am Freitagabend 73 Schüler mit einer Abiturfeier in der St. Ingberter Stadthalle.
„Die letzten Monate waren aufreibend für Sie“, bemerkte Heike Scholz am Freitagabend in der St. Ingberter Stadthalle. Damit spielte die Schulleiterin des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) nicht nur auf die Strapazen bis zum Abitur an, die 73 Schüler nun endlich hinter sich haben. Scholz kam, wie alle Redner an diesem Abend, auch nicht am Thema Corona vorbei. Und doch war es, nach der Zwangspause von 2020, möglich, eine sehr elegante und dem Anlass mehr als würdige Feier durchzuführen. Auch durften wegen der Personenbeschränkungen nicht alle Lehrer, auch nicht die Oberstufen-Kooperationspartner des Leibniz-Gymnasiums, und die Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an der Feier teilnehmen.
Scholz sprach mit ihren kurzweiligen Worten von „unglaublichen Schwierigkeiten“ und vom Ernst, der zum Abitur führte. Die Schüler mussten auf Dinge wie Abschlussfahrt, Partys und Abi-Ball verzichten. Stattdessen hieß es Home schooling und stellenweise Quarantäne. Doch das habe die Schüler gestärkt, lobte die Direktorin. „Bleiben Sie bei dieser Haltung“, freute sich Scholz über die Selbstdisziplin der AMG-Abiturienten. „Corona hat uns alle sehr eingeschränkt. „Die Erfahrungen aus der Oberstufe fehlen“, bestätigte deshalb auch Elena Schneider, die sich, zusammen mit Milena Penth, um die Abiturienten-Rede kümmerte. Dafür habe man Erfahrungen mit Online-Plattformen, die nicht funktionieren oder mit einem W-Lan, das immer gerade dann nicht klappt, wenn man eine Aufgabe abgeben muss. Schule sei deshalb nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung, sondern auch ein Ort der Verzweiflung gewesen, gestand Milena Penth. Doch Trübsal blasen gibt es am AMG bekanntlicherweise nicht. „Ab jetzt fängt ein neuer Lebensabschnitt an“, freuten sich die beiden frisch gebackenen Abiturienten. Tutor Nico Ludwig hatte gleich die Lacher auf seiner Seite, als er gestand, „recht früh“, und somit genau zum gleichen Zeitpunkt wie Schneider und Penth, mit seiner Redevorbereitung begonnen zu haben: nämlich am Vorabend. Er hatte sich beim Oberstufenstart auf viele gesellschaftliche Zusammenkünfte eingestellt. Doch nach dem Grillen im August 2019 war damit nichts mehr drin.
„Für Eure Lebenswege gibt es keinen Muster-Hygieneplan. Ihr dürft auch mal hinfallen“, gab Ludwig seinen Schützlingen mit auf den Weg. Es wachse jetzt keine verlorene Generation Corona heran, betonte Andreas Bastian. „Ihr habt mehr gewonnen, als verloren“, motivierte der Tutor. „Abi-ontech, endlich kommen wir auf den Markt“, hatten sich die Schüler als Abi-Motto ausgewählt. „Ja, Ihr werdet gebraucht. Diese Spritze ist lebenswichtig. Sie können Dinge verändern. Zweifeln Sie nicht daran“, freute sich Tutorin Cornelia Hintermeier mit den Abiturienten.
Der Ausdruck „Corona-Abitur-Jahrgang“ sei eine Auszeichnung, fand auch Kurselternsprecher Dominik Walter. Der Jahrgang sei „etwas ganz Besonderes“, vor allem in Sachen Empathie und Selbstorganisation, lobte Claudia Meyer-Lang, die Vorsitzende des AMG-Förderkreises. Es sei vor allem der zweitbeste Jahrgang (Durchschnitt 2,3; Jahrgangsbeste mit 1,0: Anna-Maria Meyer) seit der Erfassung 2014, freute sich Oberstufenleiter Jens Ammer, der zuvor mit Kooperator Armin Hook in der Josefskirche einen Dankgottesdienst abgehalten hatte.
Die Abifeier selbst wurde durch das Klavierspiel von Emil Traudt, das Trio Stefanie Lehmann, Christina Tselios und Anastasie Stemmler, das enorm passende Gesangs-/Musikbeiträge beisteuerte, und Tanzbeiträge von Elena Schneider und ihrem Partner abgerundet.
