AMG Abiturienten-Beute: „Blätter mit Zahlen drauf“

St. Ingbert · 79 Schülerinnen und Schüler machten am Albertus-Magnus-Gymnasium den höchstmöglichen Schulabschluss.

 79 Absolventen des Albertus-Magnus-Gymnasiums feierten ihr bestandenes Abitur.

79 Absolventen des Albertus-Magnus-Gymnasiums feierten ihr bestandenes Abitur.

Foto: Cornelia Jung

Die Schulleiterin des Albertus-Magnus-Gymnasiums verabschiedete am vergangenen Donnerstag in der Aula der Schule einen „fantastischen Abi-Jahrgang“. Denn von 79 Abiturienten, die einen Abidurchschnitt von 2,2 erarbeiteten, haben 23 eine „Eins vor dem Komma“, zwei von ihnen schlossen sogar mit 1,0 ab. „Super“, fand das Heike Scholz.

Anteil an diesen Leistungen hätten aber nicht nur die Schüler. Frei nach dem afrikanischen Sprichwort , dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen, braucht es laut Scholz „eine gute und stabile Familie, um ein Kind zum Abitur zu bringen“. Ihr Dank ging ebenso an die Lehrer, sogar jene in der Grundschule, weil solch ein Abitur eben nicht nur in den zwei letzten Jahren vorbereitet werde, sondern die Basis dafür schon in den zwölf Jahren zuvor gelegt worden sei. „Sie haben mir den Glauben an etwas wiedergegeben, was ich schon verloren glaubte. Ein Leben mit korrekter deutscher Rechtschreibung“, honorierte sie vor allem die guten Leistungen im Fach Deutsch.

Auch sie habe im Unterricht von den jungen Leuten profitiert, denn was sie beigetragen hätten, sei immer spannend gewesen. Mit einigen „denkwürdigen“ Geburtstagen, nach denen es den Personalausweis gab oder gar den Führerschein, hätten sie schon einige wichtige Schritte im Leben hinter sich gebracht. Ein weiterer Baustein sei nun die Überreichung der Reifezeugnisse, was bedeute „dass die Schule Sie auf alles vorbereitet hat, was Sie in Ausbildung oder Studium brauchen“. Man habe den Abiturienten „Fenster geöffnet“ und sie hätten gelernt „mit den Lehrkräften zu streiten“. In diesen Auseinandersetzungen seien die Persönlichkeiten der Schüler geformt worden. Doch die Schüler hätten auch viel investieren müssen: „Ihr Gehirn war, gerade in der Pubertät, eine Großbaustelle. Trotzdem sind Sie zu Höchstform aufgelaufen“, bescheinigte ihnen die Schulleiterin, „Sie waren launisch, aber auch risikofreudig, spontan und manchmal emotional.“ Man habe lange Zeit in einem Boot gesessen, weshalb Heike Scholz die Schüler nur ungern gehen lasse.

Das Abi-Motto hatte passenderweise auch mit Wasser zu tun: „Pirates of the CarABIan – Der Fluch hat ein Ende.“ Es spiegele treffend die Strapazen wieder „mit denen wir uns insbesondere in den letzten Monaten konfrontiert sahen“, sagten Linda Ruck und Marc Jungfleisch in der Abiturientenrede. „Stundenlang im Unterricht ausharren, gegen Deadlines für Hausaufgaben, Projekte und Facharbeiten ankämpfen“, all das und noch viel mehr habe Belastbarkeit, Ausdauer und Stressresistenz jedes Einzelnen auf die Probe gestellt. „Gefühlt sind wir wie Odysseus jahrelang durch den riesigen, scheinbar kein Ende nehmenden Ozean an zu lernendem Stoff geirrt (…) von Jahr zu Jahr gestaltete sich die Reise schwieriger“, erinnern sich die Absolventen an die Stürme und tückischen Strömungen auf hoher (Gymnasiums-)See. Gerade während der Abiprüfungen sei es manchen vorgekommen, als seien die Segel löchrig geworden, aber ans Ziel gekommen seien sie mit dem „Mut zur Lücke“ alle. „Heute haben wir dann unseren Piratenschatz erbeutet – ein paar Blätter mit Zahlen drauf. Jack Sparrow wäre wahrscheinlich nicht stolz auf uns, dafür sind wir es umso mehr“. Mit dem erfolgreichen Abschluss habe man sich ein Passepartout für bis jetzt verschlossene Türen“ geschaffen.

Mit ihrer Lehrerrede blieb Biologielehrerin Ulrike Stender-Haas in ihrem Fach, die beschrieb, wie 2011 „eine neue Population von etwa 80 juvenilen Individuen das schulische Ökosystem AMG besiedelte“ und bis heute eine Wandlung, einer Evolution gleich, durchmachte. Anteil daran habe auch die (Lehrer-)Spezies gehabt, die als Alphatiere fungierte. Sie wünschte den Schülern bei ihrem Habitatswechsel ein erfülltes Leben und dass jeder seine „Glücks-Nische“ finden möge.

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