Biosphäre Bliesgau Optimismus vor der Prüfung durch Unesco

St. Ingbert · Beim zweiten „Biosphärengipfel“ boten der „Markt der Möglichkeiten“ und Workshops viele Gelegenheiten zum Austausch.

 Der Markt der Möglichkeiten auf dem Biosphärengipfel in der St. Ingberter Stadthalle bot Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion.

Der Markt der Möglichkeiten auf dem Biosphärengipfel in der St. Ingberter Stadthalle bot Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion.

Foto: Selina Summer

Zehn Jahre wird die Biosphäre in diesem Jahr alt. In dieser Zeit hat sich viel getan. Was am Anfang noch einige Sorgen bereitete und für Kritik sorgte, ist inzwischen ausgeräumt. Und für die Bewohner zum gelebten Alltag geworden. Am Donnerstag fand passend zu diesem Jubiläum der zweite Biosphärengipfel in der St. Ingberter Stadthalle statt.

Über zwei Ebenen erstreckte sich der „Markt der Möglichkeiten“, auf dem unterschiedlichste Akteure ihre Projekte präsentierten und zeigten, wo Bürger überall mitwirken können. Zum Beispiel durch den Erwerb regionaler Produkte, wie etwa Öle, Senf oder Amaranth vom Berghof Einöd oder die Feinkost-Delikatessen der St. Ingberter Manufaktur LuxusGut. Auch verschiedene Apfelsorten, Backwaren und Obstbrände waren Teil der ausgestellten kulinarischen Vielfalt. Viele von ihnen gehören zu den Vorbereitungen des großen Biosphärenfestes  im Spätsommer. Auch bei den Fördervereinen zur Freundschaft St. Ingbert/NDiaganiao in Senegal oder der „Perspektiven für Benin“, die sich dafür einsetzen, gemeinsam mit den Einwohnern des unterstützten Dorfes Lebensqualität und Bildung zu verbessern, kann man sich engagieren. Oder wie wäre es mit Elektromobilität? Wie die Volkshochschule St. Ingbert mit ihrem Lastenrad. Sogar Hochzeiten kann man nachhaltig gestalten. Die Möglichkeit hierzu bietet der Wintringer Hof in Kleinblittersdorf mit der „Hochzeit des guten Lebens“.

Stöbern und Anfassen durften die Besucher am Tisch der Nachhaltigkeit, der faire Produkte aus allen möglichen Sparten darstellt. Sei es der Kaffeebecher und die Zahnbürste aus Bambus oder der Tacker, der ohne Nadeln auskommt. All das stellt nur eine Auswahl der unzähligen Beiträge aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Klimaschutz, Dorfentwicklung, Kultur, Streuobstwiesen, Artenschutz, regionalen Produkten und Tourismus dar.

Ein Ort, um sich zu vernetzen, auszutauschen und zu diskutieren. Genau das gehörte zu den Zielen des Biosphärengipfels. Jeder Bürger konnte sich außerdem über die Initiativen, Angebote und Aktivitäten informieren und aktiv in die Diskussion zur Gestaltung neuer Ideen und ihrer Umsetzung einsteigen. Egal ob Neuling oder alter Hase – in der Zukunftswerkstatt wurde das gemeinsame Gespräch gesucht und neue Pläne geschmiedet. Dazu gab es insgesamt acht Inseln, an denen man unter der Anleitung von fachkundigen Moderatoren zusammenkam. Dabei wurden auch die Strukturen, Angebote und Plattformen erfragt, die zur Unterstützung der vorgeschlagenen Engagements benötigt wären. Die Ergebnisse bildeten schließlich die Basis für die Entwicklung der Zusammenarbeit der kommenden Jahre zum Themen aus dem Rahmenkonzept der Biosphäre Bliesgau.

„Man hat immer mehr den Eindruck, die Biosphäre ist angekommen“, sagte Volker Wild, Vertreter des Umweltministeriums in seiner Rede zur Eröffnung des Gipfels. Landrat Theophil Gallo, der auch der Verbandsvorsteher ist, stimmte ihm zu. „Gut Ding will Weile haben. Wir sehen hier das Ergebnis der Arbeit vieler Akteure. Begeisterte Menschen, die die Biosphäre verkörpern.“

Nach zehn Jahren steht die nun erneut für die Unesco-Anerkennung auf dem Prüfstand. Der Evaluierungsbericht ist bereits erstellt und  auf Bundesebene auf gute Resonanz gestoßen. „Heute können wir uns anschauen, wozu sich unsere Biosphäre entwickelt hat“, sagte St. Ingberts OB Hans Wagner bei der Eröffnung. Was die erneute Anerkennung angeht, sind alle Beteiligten positiv gestimmt. „Ich wüsste nicht, was wir besser machen können“, so Theophil Gallo.

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