Über 1500 Teilnehmer Wunde Füße und viel Spaß beim Solilauf

St. Ingbert · Am Wochenende waren Top-Bedingungen für das 24-Stunden-Lauferlebnis. Mehr als 1500 Läufer und 21 Staffeln drehten Rund um Runde für eine Kindertagesstätte in Brasilien.

 Noch in den letzten Sekunden setzten die Läufer ihre Kräfte für den guten Zweck frei.

Noch in den letzten Sekunden setzten die Läufer ihre Kräfte für den guten Zweck frei.

Zum 13. Mal hatte das Orga-Team der Gemeinden St. Pirmin und St. Michael zum Solilauf im Mühlwaldstadion aufgerufen, dessen Erlös in diesem Jahr einer Kindertagesstätte im Armenviertel von Dourados in Brasilien zugute kommt. Diese wird von Evangeliums-Team Brasilien in Dudenhofen im Rhein-Pfalz-Kreis unterstützt. Das war am Laufrund nicht nur mit einem Infostand und einem Verkauf von Handarbeiten vertreten, sondern sogar mit 64 Läufern.

Sonja Müller und Henny Zastrau kamen aus Herschweiler-Pettersheim nach St. Ingbert, um die Arbeit des Missionars, der das Projekt in Südamerika leitet, aktiv zu unterstützen. Denn Klaus Simon stammt aus dieser Gemeinde, die ihn in das Armutsviertel entsandte. Die beiden Frauen hatten sich als Schnecken „getarnt“, jeweils zwei Hörnchen auf dem Kopf drapiert und einen Rucksack in Form eines Schneckenhauses dabei. Außerdem trug eine von ihnen ein Schild vor der Brust mit der Aufschrift „In anderen Sportarten machen wir eine bessere Figur“. Dafür, dass die zwei sonst eher dem Reha-Sport zugetan sind, schlugen sie sich mit acht beziehungsweise zwölf gedrehten Runden ganz gut. Auch in ihrem Falle galt, wie bei einigen anderen auch, das Motto „Dabeisein ist alles“. Sie waren das erste Mal beim Solilauf und begeistert: „Dass es so toll ist, hätten wir nicht gedacht. Wie viele da hinter den Kulissen mitwirken sieht man gar nicht.“

Einer, ohne die der 24-Stunden-Lauf nicht „laufen“ würde, ist Gerhard Wannemacher. Er hatte sein Lager im Zelt aufgeschlagen, in dem auch die Startnummern ausgegeben wurden. In seinem Computer liefen alle Daten der Läufer, der gedrehten Runden und auch Solilauf-Infos der vergangenen Jahre zusammen. Während knapp 30 Läufer die komplette Zeit durchliefen, gönnte er sich auch nur drei Stunden Schlaf im Auto, um immer „up to date“ zu sein. Viele Starter teilten sich ihre Kilometer auf zwei Tage auf. Es kamen Mamas und Papas mit Kinderwagen, Hunde, Rollstuhlfahrer und ganze Teams. Viele sind schon jahrelang dabei. So wie die Pädschesdräter, die sich aus Anlass ihrer neunten Teilnahme extra neue Laufshirts zugelegt hatten.

Angetrieben von der Idee, möglichst viele Spendengelder zu sammeln, tummelten sich Jung und Alt, Walker wie Ultramarathonläufer auf der Bahn. Manche hatten ihre eigene Musik dabei, ein Junge zog sogar einen größeren Lautsprecher hinter sich her. „Genau das macht den Reiz der Veranstaltung aus“, sagt Gabi Strobel vom Orgateam, „mittlerweile sind wir mit unseren treuen Laufgruppen zu einer regelrechten Solilauf-Familie geworden. Die Menschen wollen Spendengelder erlaufen und wachsen dafür läuferisch über sich hinaus.“

Bei Helfern, Läufern und Zuschauern war die Stimmung großartig. Dazu trugen auch die vielen privaten, Schul-, Vereins- oder Firmenteams bei, von denen die DJK St. Ingbert, die mit 137 Läufern hauptsächlich ihre Kinder und Jugendlichen auf die Bahn geschickt hatte, die größte Gruppe bildete. Noch vor der Albert-Weisgerber-Schule mit 98 und der „Kinderkirche“ von St. Pirmin und St. Michael mit 77 Teilnehmern. Am Samstagabend hatte die Ballonsportgruppe „AliBeBi“ noch eine besondere Überraschung parat, denn sie brachten den Ballon nicht nur zum Glühen, sondern nahmen gegen eine Spende auch Passagiere auf, die sich das Geschehen von oben anguckten. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ der Open-Air-Gottesdienst vom Sonntagmorgen, bei dem der betreuende Missionar des unterstützten Projekts, der gerade auf Heimatbesuch war, über die Verwendung des Erlöses berichtete. Die Höhe der Spenden ist allerdings noch nicht bekannt.

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